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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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giebildungen dazu bei, dass Bedrohungssituationen rechtzeitig erkannt, bewertet<br />

und gezielt bewältigt oder vermieden werden können.<br />

Durch die Verb<strong>in</strong>dungen zwischen Er<strong>in</strong>nerungsgeschw<strong>in</strong>digkeit und Cortisolspiegel<br />

ist zu vermuten, dass das Cortisol auf verschiedene Funktionen <strong>in</strong> der HHNA<br />

suppressiv wirkt, um überschießende Aktivitäten <strong>in</strong> diesem Bereich zu vermeiden<br />

oder diese zu drosseln. Damit versucht das Cortisol, <strong>in</strong> die Regulierung <strong>des</strong><br />

Mensch-Umwelt-Gleichgewichtes stabilisierend e<strong>in</strong>zugreifen. Solche Distress-<br />

Gegenregulationen führen dazu, dass <strong>in</strong> akuten Bedrohungssituationen wesentliche<br />

Abwehrfunktionen <strong>des</strong> Organismus leistungsfähig bleiben. An dieser Stelle<br />

s<strong>in</strong>d Veränderungen <strong>des</strong> biochemischen Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> <strong>menschlichen</strong> Gehirns auf<br />

Mikroebene anzusiedeln (vgl. Kap. 7.3.1.4).<br />

Zusammenfassend lässt sich folgen<strong>des</strong> festhalten:<br />

(1.) Bei der Betrachtung von Bedrohungssequenzen ist anschließend e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />

der e<strong>in</strong>strömenden Information aus der Umwelt, e<strong>in</strong>e Vergrößerung der<br />

Gegenwartsdauer und damit e<strong>in</strong>e Erweiterung der Kapazität <strong>des</strong> Kurzzeitspeichers<br />

auszumachen.<br />

(2.) Bei der Betrachtung von Bedrohungssequenzen kommt es bei 20 von 30 Pbn<br />

zu e<strong>in</strong>er Reduzierung der aus dem Gedächtnis <strong>in</strong> den Arbeitsspeicher e<strong>in</strong>strömenden<br />

Information. Bei acht Pbn kommt es zu e<strong>in</strong>er Zunahme der Er<strong>in</strong>nerungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und bei zwei Pbn blieb diese nach den Bedrohungssequenzen<br />

konstant.<br />

(3.) Der Cortisolspiegel nimmt nach der Betrachtung von Bedrohungssequenzen<br />

bei 22 Pbn ab, bei acht Pbn dagegen zu.<br />

(4.) Es bestehen nach der Betrachtung von Bedrohungssequenzen Interaktionen<br />

zwischen der Höhe <strong>des</strong> Cortisolspiegels und der Er<strong>in</strong>nerungsgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Die Zunahme <strong>des</strong> Cortisolspiegels geht e<strong>in</strong>her mit der Zunahme der aus dem<br />

Gedächtnis e<strong>in</strong>strömenden Information <strong>in</strong> der Sekunde.<br />

(5.) Zwischen den Cortisolaktivitäten und der <strong>in</strong>ternen Informationsverarbeitung<br />

(Er<strong>in</strong>nerungsgeschw<strong>in</strong>digkeit) s<strong>in</strong>d zentrale hormonelle Suppressionen zu<br />

vermuten, die zur Stabilisierung der Informationsverarbeitung und <strong>des</strong><br />

psychozerebralen Zustan<strong>des</strong> beitragen.<br />

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