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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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en. Die nachgewiesenen Cortisolvariationen bei den Pbn zeigen e<strong>in</strong>e etwas andere<br />

Ansprechbarkeit und Auswirkung. So besitzt die Entwicklung e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Cortisolkonzentration e<strong>in</strong>e relative Trägheit. Dennoch ist der Cortisolwert e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger<br />

Indikator für e<strong>in</strong>e Distresslage <strong>des</strong> Individuums. Die Ansprechbarkeit <strong>des</strong><br />

hormonellen Haushaltes durch <strong>in</strong>formationelle Belastungen ist ebenfalls sehr<br />

hoch. Das zeigen die verschiedenen Cortisolgipfel unter <strong>in</strong>formationellen Bedrohungslagen.<br />

Durch die Cortisolverläufe konnte auch gezeigt werden, auf welche Weise sich<br />

Überlastwellen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Stabes fortpflanzen. Das drückte besonders deutlich<br />

der wandernde Cortisolgipfel aus, der z.B. <strong>in</strong> der Anfangsphase der Untersuchungen<br />

bei den Pbn 7 und 8 zum Vorsche<strong>in</strong> kam. Solche Distresswellen erfassen<br />

oftmals hochbelastete Gruppen. Daher ist auf die Art der Ausbreitung solcher<br />

Distresswellen besonders zu achten. Sie können Stäbe <strong>des</strong>organisieren, wenn die<br />

Verursacher nicht entlastet werden.<br />

Während der Stabsarbeit unter <strong>in</strong>formationeller Hochbelastung kann es<br />

zu Distresswellen kommen. Sie können Arbeitsgruppen <strong>des</strong>organisieren.<br />

Die Cortisolgipfel korrespondieren mit der HF. Dies muss aber nicht immer der<br />

Fall se<strong>in</strong>. Mit der HF wurde e<strong>in</strong>e Größe gemessen, die sich rasch nach den auslösenden<br />

Ereignissen aufbaut. Daher drückte die HF meistens e<strong>in</strong>e Belastung aus, <strong>in</strong><br />

allen Fällen war es aber notwendig, die genaue Expositionszeit und die Art der<br />

Überlastung im TEL-Umfeld zu lokalisieren. Die hier gefundenen Größen und<br />

ihre Veränderungen zeigen e<strong>in</strong>e auffallend homogene Zuordnungshäufung zu den<br />

jeweiligen Belastungsexpositionen. So waren sowohl bei der NÜ als auch bei der<br />

TÜ <strong>in</strong> den jeweiligen Bedrohungslagen HF-Anstiege, Cortisolgipfel und Leistungsrückgänge<br />

<strong>in</strong> den EEG-Spektren vorhanden.<br />

Damit ist gesagt, dass die Aktivitätsmuster der gemessenen Funktionssysteme auf<br />

Informationsüberlast deutlich ansprechen. Die benutzten Messverfahren s<strong>in</strong>d<br />

daher geeignet, vor allem Distresslagen auszumachen und näher zu bestimmen.<br />

Die Arbeitshypothese konnte dadurch bestätigt werden.<br />

Untersuchungen von E<strong>in</strong>satzleitungen stehen noch am Anfang. Die Komplexität<br />

solcher Systeme mit ihren <strong>in</strong>dividuellen Grundgrößen als Besonderheiten bieten<br />

e<strong>in</strong> vorzügliches Untersuchungsfeld. Allerd<strong>in</strong>gs müssen dazu die Methoden fortlaufend<br />

verbessert werden. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen öffnen immer<br />

mehr den E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Grenzbelastungen <strong>des</strong> Menschen. Für die <strong>in</strong>nere Sicherheit<br />

von E<strong>in</strong>satzleitungen jeglicher Art sowie zu deren Aufgabensicherung s<strong>in</strong>d die<br />

hier vorgestellten Untersuchungen unerlässlich. Die Konsequenzen dieser Untersuchungen<br />

weisen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung, <strong>in</strong> der die Ausbildung der E<strong>in</strong>satzleitungen zu<br />

e<strong>in</strong>er höheren Distress- und Bedrohungsresistenz liegt.<br />

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