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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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pression <strong>des</strong> Immunsystems e<strong>in</strong> Überschießen der Abwehrreaktionen verh<strong>in</strong>dert.<br />

So sei Cortisol e<strong>in</strong> Regulator, der wirkt, wenn das Individuum unter<br />

Belastungen steht. Demgemäß wird Cortisol ausgeschüttet, wenn auf den<br />

Menschen spezielle Belastungen e<strong>in</strong>wirken. Die Reaktionen können allerd<strong>in</strong>gs<br />

situationsspezifisch und personenspezifisch se<strong>in</strong>. Die vorgesehene<br />

Untersuchung wird daher zeigen, ob es Bedrohungsereignisse gibt, welche die<br />

Sekretion von Cortisol anregen.<br />

Die Cortisolmessung erfolgte über die Speichelsekretion. 500 bis 1.500 ml<br />

Saliva werden durch die Speicheldrüsen täglich sezerniert. Das Cortisol diffundiert<br />

passiv vom Blutstrom <strong>in</strong> den Speichel. Se<strong>in</strong>e Konzentration im Speichel<br />

ist e<strong>in</strong> Richtwert für die Cortisolkonzentration im Blut.<br />

Zur Messung der Cortisolkonzentration im Speichel bekamen die Pbn e<strong>in</strong>e<br />

Salivette (Zellstoffrolle) der Firma Sarstedt ausgehändigt. Sie öffneten selbständig<br />

die beiden Plastikröhrchen, <strong>in</strong> denen die Salivette keimfrei verpackt<br />

ist. Die Probanden behielten dann mit leichten Kaubewegungen die Salivette<br />

etwa drei bis fünf M<strong>in</strong>uten im Mund. Die Probenträger wurden nach der Versuchsdurchführung<br />

zum Psychologischen Institut, Psychologische und<br />

Psychosomatische Forschung, Universität Trier, geschickt. Dort wurden die<br />

Proben zentrifugiert, wodurch das Cortisol ermittelt werden konnte.<br />

(3.) Elektrodermale Aktivität<br />

Elektrodermale Aktivitäten (EDA) s<strong>in</strong>d schon lange e<strong>in</strong> beliebter Forschungsgegenstand<br />

<strong>in</strong> der Physiologie, Psychobiologie und Psychophysik. Die Anfänge<br />

reichen bis <strong>in</strong> das letzte Jahrhundert zurück. Das Forschungsobjekt ist der<br />

elektrische Widerstand der Haut gegenüber e<strong>in</strong>em durchfließenden Strom.<br />

Dieser Sachverhalt g<strong>in</strong>g sehr früh <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische Diagnostik e<strong>in</strong>. Gelang es<br />

doch, neben den Hautpotentialen auch die ihnen zugeordneten psychischen<br />

Zustände als affektive Reaktionslagen zu bestimmen. Daher wird <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang auch von psychogalvanischen Hautreaktionen gesprochen.<br />

Galvanic Sk<strong>in</strong> Response (GSR) ist die gebräuchliche Kennzeichnung im<br />

englischen Schrifttum.<br />

In diesem Forschungsprojekt wird von EDA gesprochen. Der Begriff Reaktion<br />

wurde absichtlich nicht benutzt. Drückt er doch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Verhaltensmodell<br />

aus, das bei der Betrachtung von Bedrohungslagen und Gefahren für<br />

die Diskussion <strong>des</strong> jeweiligen Verhaltensprofiles nicht ausreicht.<br />

Die EDA lässt sich <strong>in</strong> Basiswerte und <strong>in</strong> Veränderungen bzw. Schwankungen<br />

unterscheiden, die durch <strong>in</strong>terne Aktivierungsprozesse zustande kommen. Die<br />

Ursachen solcher <strong>in</strong>duzierten Schwankungen s<strong>in</strong>d externe Ereignisse oder<br />

<strong>in</strong>terne Prozesse von Attribuierungen oder mentalen Generierungen emotional<br />

besetzter Ereignisse. Kurzfristige Änderungen liegen <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Bereich zwischen 300 Ohm, <strong>in</strong>terpersonelle Differenzen dagegen zwischen<br />

10 und 500 KiloOhm.<br />

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