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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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Die Abbildung 72 be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e Vielfalt an Cortisolreaktionen auf unterschiedliche<br />

Belastungen. Die Pbn 3 (FaBeBsDi), 7 (Lage) und 8 (Sichter) haben bei der<br />

ersten Messung um 08.15 Uhr e<strong>in</strong>en sehr niedrigen Cortisolwert. Der Cortisolspiegel<br />

fällt bei Pb 3 während der Übung über den Tag bis auf das Mittagshoch<br />

kont<strong>in</strong>uierlich mit leichten Schwankungen bis zur C-Lage um etwa 15.00 Uhr ab.<br />

Der Cortisolspiegel steigt zwar dann wieder an, erreicht aber nicht die Höhe der<br />

Vormittagsmessungen. Auf den Videoaufzeichnungen macht der Pb eher den E<strong>in</strong>druck<br />

e<strong>in</strong>es mehr oder weniger unbeteiligten Mitarbeiters, der mit e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Distanz die Übung absolviert.<br />

Der Pb 8 gerät nach Beg<strong>in</strong>n der Übung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Phase erhöhter Belastung. Er hat<br />

ständig e<strong>in</strong>laufende Meldungen über die Lage zu sortieren. Dies führt teilweise zu<br />

Überlastphasen. Nach e<strong>in</strong>em Cortisol-Tief kurz vor 12.00 Uhr erreicht der Pb<br />

dann mit leicht ansteigenden Werten die Mittagspause. Die Werte s<strong>in</strong>d bei ihm<br />

nach dem Mittagessen relativ niedrig. Am Ende der C-Lage steigt der Cortisolwert<br />

aufgrund der zunehmenden Belastungen (Meldungen) wieder an.<br />

Aufschlussreich ist die zeitliche Versetzung beim Pb 7 (Lage). Die Cortisolkurve<br />

entspricht mit e<strong>in</strong>er Verzögerung etwa der <strong>des</strong> Pb 8 (Sichter). Auf ihn kommt die<br />

Belastung durch die Entwicklung der Lage immer etwas verzögert zu und zwar<br />

dann, wenn die Meldung durch den Stab verarbeitet wurde. Zu Beg<strong>in</strong>n der C-Lage<br />

ist der hohe Cortisolwert bei diesem Pb offensichtlich durch das Mittagessen<br />

bed<strong>in</strong>gt, da ihn die Meldung über die C-Lage erst nach der Messung erreichte.<br />

Ebenso ist hier noch zu sagen, dass der Pb etwa e<strong>in</strong>e bis zwei Stunden h<strong>in</strong>ter der<br />

Lageentwicklung mit se<strong>in</strong>en Aufgaben h<strong>in</strong>terherh<strong>in</strong>kte.<br />

Zu betrachten s<strong>in</strong>d noch die Graphen der Cortisolwerte der Pbn 1 (FaBeBDi), 2<br />

(S2), 4 (TEL-Leiter), 5 (S4), 6 (S3) und 9 (S1). Alle zeigen hohe Cortisolwerte am<br />

Anfang der Übung. Diese Spitzen werden über die gesamte TÜ nicht mehr von den<br />

Pbn erreicht. Ihre Cortisolspiegel fallen bis zu e<strong>in</strong>em vormittäglichen Tiefpunkt.<br />

Das ist bei den Pbn 9, 4, 5, 6 und 2 e<strong>in</strong>deutig. Nur beim Pb 1 ist bei der Messung<br />

um 11.15 Uhr e<strong>in</strong> Anstieg zu verzeichnen. Danach s<strong>in</strong>ken die Werte ebenfalls ab.<br />

Die Cortisolspiegel ragen nach dem Mittagessen wieder heraus. Aber das entspricht<br />

dem circadianen Rhythmus. So ist selbst beim Pb 4 e<strong>in</strong> schwacher Anstieg<br />

<strong>des</strong> Cortisolspiegels zu verzeichnen, obwohl er ke<strong>in</strong> Mittagessen zu sich nahm.<br />

Auf die C-Lage wurde unterschiedlich reagiert. Der TEL-Leiter (Pb 4) zeichnet<br />

sich durch e<strong>in</strong>en starken Anstieg <strong>des</strong> Cortisolspiegels aus. Das ist nach 15.00 Uhr<br />

der Fall. Danach nehmen die Werte ständig ab.<br />

Der Pb 1 (S1) zeigt e<strong>in</strong>en leichten Anstieg der Cortisolwerte während und nach der<br />

C-Lage. Ähnliche Verläufe haben auch die Pbn 2 und 6 zu verzeichnen. Der Pb 5<br />

(S4) ist bereits aus der Messreihe während der Übung ausgestiegen.<br />

Auffallend ist der Verlauf <strong>des</strong> Graphen beim Pb 10 (FaBeSDi). Nach e<strong>in</strong>em hohen<br />

Anfangswert s<strong>in</strong>kt der Cortisolspiegel zunächst stark ab, um dann wieder stark<br />

anzusteigen. Hier wird be<strong>in</strong>ahe der Anfangswert erreicht. Danach s<strong>in</strong>ken die<br />

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