Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

Meldungen zu verarbeiten hatte. Einen starken Anstieg der Cortisolwerte hatte der
Pb 8 dann nochmals bei der Zeitmarke 17.31 Uhr. Bedingt war dieser Anstieg
durch das Durchlaufen des KAI-Tests.
Der Cortisolwert um 15.18 Uhr korrespondiert mit der C-Lage. Bemerkenswert
ist, dass die einströmende Information aus der Umwelt und die Erinnerungsleistung
nach der TÜ reduziert waren. Möglicherweise ist dies auf eine Überbeanspruchung
dieser Informationskanäle zurückzuführen.
Abbildung 87: Proband 8: Cortisolspektrum.
Pulsfrequenz-Messungen konnten beim Pb 8 nicht vorgenommen werden, weil
sein Messgerät defekt war.
Proband 9: S1
Der Pb 9 hatte nach Abbildung 88 eine bereits hohe Ausgangslage des Cortisols.
Abgesehen vom obligatorischen Gipfel in der Mittagszeit (Pfeil) sind im Cortisolspektrum
keine gravierenden Auffälligkeiten zu erkennen. Der leichte Anstieg ab
16.10 ist auf die C-Lage zurückzuführen. Erwähnenswert ist noch der geringe Cortisol-Anstieg
um 15.10 Uhr. Um diesen Zeitraum ignorierte der Pb die anlaufende
C-Lage und drängte dazu, eine Besprechung durchzuführen. In dieser Phase kam
es auch zu einer Auseinandersetzung wegen unterlassener Hilfeleistung durch
Maßnahmen der TEL-Mitglieder. Dies war kurz vor Beginn der C-Lage etwa um
14.30 Uhr.
Bereits um etwa 10.40 Uhr kam es zu Überlastphasen (Abb. 89, erstes Fünftel).
Der Pb war teilweise mental nicht mehr anwesend und auffallend hektisch. Die
HF-Spitzen am Ende des zweiten Fünftels und im Verlaufe des dritten Fünftels in
Abb. 89 sind auf ständige Telefonanrufe zurückzuführen, die von der Presse und
von Angehörigen der Verschütteten getätigt wurden. In diesen Zeitbereich fällt
auch ein Informationsausfall des Pb, der darin bestand, dass er den Einsatzbereich
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