Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
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Interviews<br />
sollten, um eine reife Architektenpersönlichkeit abzugeben. Ich<br />
nenne sie die Themen DAZWISCHEN.<br />
Ein Beispiel ist das Thema der Zwischenmenschlichkeit Man<br />
nennt es auch soziale Kompetenz. Gebaut wird immer für<br />
Menschen. Wieviel beschäftige ich mich mit dem Menschlichen.<br />
Was weiß ich über die soziale Gruppe der Nutzer. Welche<br />
Alltagsabläufe prägen den zu gestaltenden Raum. Bin ich aus<br />
der Distanz heraus fähig dies zu beurteilen oder wie schaffe<br />
ich es eine authentische Information zu bekommen ohne<br />
klischeehaften Wahrnehmungsmuster zu verfallen.<br />
Wie erleben wir unterschiedliche Menschen Situationen oder<br />
Räume? Gibt es universelle Aussagen dazu oder gehe ich immer<br />
von mir selber aus.? Reflektiere ich mich gut genug, um mit<br />
meinen Stärken und Schwächen sinnvoll umzugehen?<br />
Vieles dieser Kompetenzen lernt man in den sozialen Feldern<br />
des Lebens im Ansatz automatisch, einiges aber auch nicht und<br />
um sie zu erlangen bzw. auszubauen muss daran gearbeitet<br />
werden.<br />
Ein weiteres DAZWISCHEN Thema ist die künstlerische<br />
Wahrnehmung. Auch die Wahrnehmung, oft gleichgesetzt mit<br />
dem Sehen schlechthin, scheint selbstverständlich und durch<br />
die persönlichen Alltagserfahrungen geprägt. Als Gestalter<br />
oder Künstler reicht allerdings eine reflexartige Reaktion und<br />
Beurteilung des Wahrgenommenen nicht aus, umgangssprachlich<br />
spricht man von dem „Aus dem Bauch heraus handeln“. Genau<br />
das ist nicht gemeint. Wesentlich ist in meinen Augen sich die<br />
Möglichkeiten eines souveränes Benennens von Wirkungsweisen<br />
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