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Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE

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Künstler<br />

sprechen, weil er unerreichbar bleibt. Barnett Newman<br />

beschreibt in seinem Text „Über Emma Lake“ (s.o.), dass<br />

er in seinem Leben noch nie so hart gearbeitet hätte, denn<br />

was er mitgebracht habe für seine Lecture, wäre er selbst<br />

gewesen. Diese Haltung steht in krassem Gegensatz zu<br />

dem oben beschriebenen programmatischen Rollenwechsel<br />

zwischen Lehrer und Künstler.<br />

Bereits im Kapitel Lehrende Künstler in der Kunsthochschule<br />

habe ich Jörn Zehe zitiert, der auf die Frage, ob er für<br />

das gleiche Geld weiter lehren würde, geantwortet hat, in<br />

dem Fall zöge er seine eigene Arbeit vor, es sei denn er<br />

könne daraus eine Art künstlerisches Forschungsprojekt<br />

entwickeln, dass die Hochschulstrukturen nutzt. Neben<br />

der Problematik, die in dieser Aussage steckt (s.o.), zeigt<br />

sich auch hier, dass Lehre und eigene Arbeit keine gemeinsame<br />

Form gefunden haben.<br />

Unabhängig von einer Professur, ich würde meine künstlerische<br />

Arbeit weiterverfolgen. Hätte ich in der Situation eine Lehre<br />

aufbauen müssen, der Berufung wäre ich sicher nicht gefolgt.<br />

Doch meine Werkfigur warf genügend Material ab. 53 Franz<br />

Erhard Walther formuliert hier zwar eine eindeutige Hierarchie<br />

von eigener Arbeit und Lehre, leitet aber die Lehre<br />

so unmittelbar aus seinem eigenen Werk ab, dass es für<br />

ihn gar keine Notwendigkeit gab, sich vorab über die Leh-<br />

53 Walther, Franz Erhard, 1993, S.15<br />

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