Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE

Künstler
Was für eine Bilanz ergibt sich für den lehrenden
Künstler?
Dillemuth: (...) Wohin geht ihr Ehrgeiz als Professor?
Zehe: Für den Einsatz den ich bereit bin zu geben, möchte
ich etwas zurück haben. Ich will mich als Teil eines lebendigen
Systems fühlen, das es sich leistet sich selbst in Zweifel zu
ziehen. (...) 42
In diesem Sinn äußern sich auch viele meiner Gesprächspartner:
der Input, der von den Studenten käme, wäre sehr
anregend und fordere die ständige Reflexion des eigenen
Standpunktes.
Im weiteren Verlauf des Gespräches antwortet Zehe auf
die Frage, ob er bei gleichem Einkommen immer noch
unterrichten würde, dass ihm seine eigene Arbeit dann
wichtiger wäre, es sei denn, er könne sie als Projekt formulieren.
Als Projekt wird hier eine Art künstlerische Forschung
bezeichnet, deren Form noch zu definieren wäre.
Es wird jedoch deutlich, das Zehe ein Modell vor Augen
hat, bei dem er als Professor den Forschungsplan entwirft,
der auf allen Ebenen Lernpotential für die Studenten anbieten
solle. Von Jung, einem seiner beiden Gesprächspartner,
kommt sofort der Einwand, dies wäre, doch nun
42 Dillemuth, Stephan, „Alte Säcke neue Säcke“. In: Bär, Andreas und
John, Rüdiger (Hg.), 1999 (CD-ROM), Textbeitrag I, S.6
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