Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
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Künstler<br />
Wege aufgetan. Überforderung könne aber auch dazu führen,<br />
dass die Studenten nicht klarkommen und frustriert<br />
sind und kein eigenständiger Ansatz entsteht. Hier eine<br />
Balance zu finden wäre eine der Herausforderungen für<br />
sie.<br />
Oft stecken Künstler, mir ging es wie beschrieben auch<br />
so, viel Energie in die Aufgabenstellung, sofern sie dazu gezwungen<br />
sind. Es handelt sich dann meistens um „Meta-<br />
Aufgaben“, d.h. eher um Handlungsanweisungen oder<br />
Rahmen, die eine Aufforderung enthalten, sich das Thema<br />
selbst zu suchen. Meiner Beobachtung nach zeigt sich in<br />
der Aufgabenstellung bereits eine spezifisch künstlerische<br />
Herangehensweise, der wir uns oft gar nicht bewusst sind.<br />
Entsprechend ist es für Außenstehende oft schwierig, diese<br />
Aufgabenstellungen als solche zu akzeptieren.<br />
Eine Freundin ließ ihre Studenten einen Apparat konstruieren,<br />
der ein Problem schafft und es wieder aus dem Weg<br />
räumt. Ich ließ Abiturienten Kurzfilme zu Thema Ich im<br />
Film. Tagebuch/ Ereignis drehen.<br />
Die Aufgabenstellungen dienen in diesen Fällen nur dazu,<br />
den Einstieg in die Arbeit zu erleichtern, mit dem stillschweigenden<br />
Ziel, dass sie dann möglichst schnell in Vergessenheit<br />
geraten. Natürlich ist mit diesen Themen alles<br />
möglich, alles ist zugelassen und es kann keine falsche Lösung<br />
oder ein verfehltes Thema geben. Schließlich geht es<br />
ausschließlich darum Prozesse zu initiieren und den Raum<br />
für Erfahrungen freizuschaufeln. Ohne ihnen zu sagen, was<br />
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