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Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE

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Ausgangslage<br />

einen schwierigen Stand in der Debatte. Ihnen eilt der<br />

Ruf der Kunstvernichter voraus. 19 Kunstpädagogik ist ein<br />

hybrides Fach. Wer es studiert, sieht sich herausgefordert ein<br />

Universalmensch zu werden. Weiter schreibt Carl-Peter<br />

Buschkühle:<br />

Er soll dabei schaffen, was den Spezialisten selten gelingt und<br />

was sie sich nicht selten auch verbitten: Zusammenhänge zu<br />

bilden zwischen den Disziplinen und daraus etwas Neues entstehen<br />

zu lassen. (...) Sie [die Kunstpädagogik] betreibt Kunstwissenschaft,<br />

übt sich in künstlerischen Gestaltungsverfahren<br />

(wohlmöglich mehreren gleichzeitig), sie beschäftigt sich mit<br />

didaktischen Strategien und Konzepten. Letzteres kompromittiert<br />

sie endgültig, denn Fachdidaktiker tun alles, aber nichts<br />

richtig (...) Spezialisten wie Schüler verachten ihn, weil er in<br />

beider Augen dilettiert. Beide Fraktionen verstehen ihn nicht,<br />

den Kunstpädagogen. Und die Frage drängt sich auf: Versteht<br />

er sich selbst? (...) Da sticht vor allem das Phänomen ins Auge,<br />

dass Kunstpädagogen mit ihrer Identität hadern. Ein häufig<br />

anzutreffender Spagat – mit dem Risiko, bis an die Grenzen<br />

der Schizophrenie vorzudringen – ist die Doppelexistenz als<br />

„freischaffender Künstler“ und „Schulmeister“. Hier liegt eine<br />

nicht zu unterschätzende Quelle professioneller Frustration: Da<br />

hegte man einst – und tut es vielleicht immer noch – den<br />

Genieverdacht gegen sich und ist gleichwohl gezwungen, sei-<br />

19 siehe Kästner, Manfred, „Über das didaktische Abenteuer mit der<br />

Kunst-Lehre“. In: Hentschel, Ulrike und Stielow, Reimar (Hg.), Köln, 2003, S.116<br />

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