Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE

Künstler
Die Feststellung, dass genau jene Kompetenzen aber in
der alten und sicherlich reformbedürftigen Hochschule
ausgebildet wurden, sollte eigentlich geeignet sein, den
Blick auf diese Reformen zu verändern. Nicht alle Offenheit
und Strukturlosigkeit ist schlecht oder aber: wenn
keine Freiräume da sind, kann nichts entstehen. Möglicherweise
käme genau jene Ressource, aus der jetzt zu schöpfen
versucht wird, mit dem Umbau der Kunsthochschulen
zum versiegen oder würde sich in einer Art Immigration
wieder finden.
Lehrende Künstler in Kunsthochschulen
Die Lehre in einer Kunsthochschule ist darauf ausgerichtet,
angehende Künstler „auszubilden“, sofern so etwas
möglich ist, bzw. ihnen einen Rahmen und ein Forum für
ihre Entwicklung zu bieten. Für die Lehre bedeutet das,
dass sie sich auf einem kunstimmanenten Feld bewegt,
das nach dem gängigen Modell nicht unbedingt Kommunikation
und Auseinandersetzung mit der Kunst fremden
Strukturen (wie z.B. Schule) voraussetzt, stattdessen aber
zwingend eine eigene Idee von Kunst:
Künstlerlehrer, zeigt euer eigenes Modell, zeigt eure eigene
Kunst! Wer nicht einen eigenen Kunstentwurf gewagt hat,
braucht als Lehrender doch gar nicht anzutreten. So fordert
54