Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE

Künstler
Dieser fragend entwickelte Unterricht, - man nennt es übrigens
auch Osterhasenpädagogik; - der Lehrer versteckt das Wissen
und die Schüler sollen es finden - so wird häufig Wissen in der
Schule erworben. So dass ich zwar die Aufgaben, die mir der
Lehrer vorgegeben hat, kann, wenn sie genug geübt wurden,
aber sobald die Aufgaben, dass haben ja PISA und TIMSS zu
Tage gebracht, von dem üblichen Format in der Schule abweichen,
können viele deutsche Schüler die Aufgaben nicht mehr
lösen, einfach weil das Wissen träge abgespeichert und unflexibel
ist. Es war immer nur auf eine bestimmte Anforderung
zugeschnitten. 44
Dieser Beschreibung der Wissensvermittlung in Schulen
der Bildungsforscherin Elisabeth Stern stelle ich Überlegungen
von Heinz von Foerster über praktizierte Formen
des Lernens gegenüber:
Eindeutig sind wir als Kinder unserer Kultur in triviale Systeme
vernarrt, und wann immer die Dinge nicht so funktionieren, wie
man es erwartet, werden wir versuchen, sie zu trivialisieren:
erst dann werden sie voraussagbar.
Ich habe dieses Thema [die Theorie des Lernens, Lethologie]
recht ausgiebig behandelt, weil ich in manchen Stunden
des Zweifels ahne, dass aufgrund mangelnden Verständnisses
44 Auszug aus einem Interview mit Prof. Dr. Elisabeth Stern (Bildungsforscherin
am Max-Planck-Institut). In: Kahl, Reinhard, Treibhäuser der Zukunft.
Dokumentarfilm, 115 min., Archiv der Zukunft, 2004, Kapitel 4, ca. 9.34 min.
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