Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
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Künstler<br />
ner ganz anderen Richtung heraus entwickelt.<br />
Tatsächlich könnte es sein, dass einiges von dem, was<br />
nun als künstlerische Kompetenz zur Flexibilisierung und<br />
Veränderung von Schule geeignet scheint, in den Kunsthochschulen<br />
entstanden, oder zumindest befördert worden<br />
ist. Auch ich erinnere mich aus meinem Studium an<br />
jenen Schock, der genau aus der Abwesenheit einer vorgegebenen<br />
Struktur entstand, Horror und totaler Luxus<br />
gleichermaßen.<br />
Paul Uwe Dreyer fasst diesen Leerlauf von der gegenüber<br />
liegenden Seite, also nicht von der des (Ex-)Studenten,<br />
sondern hier von der des Rektors der Staatlichen Akademie<br />
der Bildenden Künste Stuttgart aus, mit dem Begriff<br />
der Voraussetzungslosigkeit zusammen. Deutsche Kunsthochschulen<br />
würden Voraussetzungslosigkeit im positiven<br />
Sinn schaffen, so formuliert er auf einem Kolloquium in<br />
Stuttgart. Werkstätten und Atelierflächen bilden hierbei<br />
den physischen Raum, der zu geistigem Raum werden<br />
könne. Das Tun werde begriffen, als sich ein Bild von einer<br />
Sache machen. Die Bedingung hierfür wäre eine Voraussetzungslosigkeit,<br />
die es ja eigentlich (sonst) nicht gäbe. 35<br />
35 Dreyer, Paul Uwe, mündlicher Diskussionsbeitrag. In: Bär, Andreas<br />
und John, Rüdiger (Hg.), 1999 (CD-ROM), Kapitel 05<br />
Dreyer formuliert in einem Nebensatz selbst, dass es diese Voraussetzungslosigkeit<br />
eigentlich ja nicht gäbe, sie in der Realität nicht vorkäme. Die Kunsthochschulen<br />
böten demnach also einen Rahmen, ein „Setting“, eine künstliche Bedingung<br />
an, der wie eine „Spielwiese“ betrachtet werden könnte. Der Begriff des<br />
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