Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
Dörte Meyer KÜNSTLER - LEHRE
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Künstler<br />
Beide Aussagen beschreiben ein System, dass dem Wesen<br />
von Kunst diametral entgegen gesetzt zu sein scheint.<br />
Kunst kann, egal welche Definitionen man hinzu zieht,<br />
nicht trivialen Prinzipien gehorchen.<br />
Den Ausgangssatz Schule spricht Curriculum und Kunst das<br />
Unwägbare könnte man unter diesen Vorzeichen etwa so<br />
lesen: Schule soll nach klar festgelegten Formen und festen<br />
Inhalten (Curriculum) funktionieren, ist also vorhersehbar<br />
und damit trivial, während die Kunst mit dem Unwägbaren<br />
nicht Vorhersehbares und Determinierbares in sich trägt<br />
und also als nicht-trivial zu bezeichnen wäre.<br />
Auch wenn diese Lesart den Sachverhalt eventuell in unzulässiger<br />
Art und Weise zuspitzt, so bleibt doch die Frage,<br />
ob auf der Basis dieser extremen Unterschiedlichkeit beider<br />
Systeme wirkliche Zusammenarbeit stattfinden kann,<br />
also ob es denn überhaupt möglich und unter den derzeitigen<br />
Vorzeichen sinnvoll ist, diesen Widerspruch mit der<br />
Kunst in den Kernsektor von Schule zu implantieren.<br />
Künstler in Schulen, aber auch in der Lehre in Gebieten,<br />
die an die Kunst angrenzen, wie beispielsweise Architektur,<br />
werden an diese Stellen geholt um dort als Künstler zu<br />
wirken. Eine meiner Gesprächspartnerinnen kommt nach<br />
einigen Jahren Erfahrung zu dem Schluss, dass sie Projekte<br />
mit Schulkindern dann gut findet, wenn sie nicht in der<br />
Schule stattfinden, sondern auf freiwilliger Basis. 47<br />
47 Siehe Email-Interview mit Susanne Ring<br />
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