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Ihlâs Stiftung Band – 3, ISLAM und CHRISTENTUM - Hakikat Kitabevi

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In seinem Evangelium hat er das, was er von Jesus gehört <strong>und</strong><br />

gelernt hat, ohne Fälschung, niedergeschrieben. In den ersten<br />

dreih<strong>und</strong>ert Jahren des Christentums wurde dieses Evangelium wie<br />

die anderen Evangelien überall verbreitet <strong>und</strong> gelesen. Als das in<br />

der antiken Stadt Nizäa im Jahre 325 zusammengetretene<br />

Ökumenische Konzil die Vernichtung aller in hebräischer Sprache<br />

verfassten Evangelien beschloss, wurde auch das Evangelium von<br />

Barnabas verbrannt, da es angeordnet war, dass diejenigen getötet<br />

wurden, die ein Evangelium statt die vier Evangelien bei sich hatten<br />

<strong>und</strong> es rezitierten. Die anderen Evangelien wurden ins Lateinische<br />

übersetzt, aber das Evangelium von Barnabas verschwand völlig<br />

aus der Sicht. Doch im Jahre 383 fiel dem Papst Damasus I ein<br />

übriggebliebenes Exemplar dieses Evangeliums in die Hand.<br />

Dieses Examplar bewahrte er in der päpstlichen Bibliothek auf. Es<br />

blieb bis zum Jahre 1585 dort. Fra Marino, der ein persönlicher<br />

Fre<strong>und</strong> des Papstes Sixtus war, fand dieses Exemplar in der<br />

Bibliothek <strong>und</strong> befasste sich mit steigendem Interesse damit.<br />

Iräneus, ein bekannter christlicher Theologe (130-200 n. Chr.) hatte<br />

etwa im Jahre 160 bekräftigt, “dass es nur einen Gott gibt <strong>und</strong> dass<br />

Jesus nicht der Sohn Gottes ist” <strong>und</strong> hatte behauptet, dass Paulus<br />

die Dreieinigkeit oder den Dreigötterglauben unter dem Einfluss der<br />

römischen Vielgötterei, als Fehlglauben in die christlichen Dogmen<br />

aufgenommen hat. In seiner Kritik hatte er sich auf das Zeugnis des<br />

Evangeliums von Barnabas gestützt, welches den Eingottglauben<br />

prägt. Da all dies Fra Marino bekannt war, las er das Evangelium<br />

von Barnabas mit großer Aufmerksamkeit <strong>und</strong> übersetzte es um<br />

etwa 1585-1590 ins Italienische. Dieses italienische Manuskript fiel,<br />

nachdem es viele Hände gewechselt hatte, in den Besitz von<br />

Cramer, einem Berater des Königs von Preussen. Im Jahre<br />

1120/1713 schenkte Cramer dieses wertvolle Manuskript dem<br />

Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736), der durch seinen Sieg<br />

gegen die Türken in Zenta <strong>und</strong> die Rückeroberung von Ungarn <strong>und</strong><br />

Belgrad einen großen Ruhm erworben hatte. Nach seinem Tode<br />

wurde das Evangelium von Barnabas im Jahre 1738 zusammen mit<br />

seiner Privatbibliothek der königlichen Hofbibliothek in Wien<br />

übergeben.<br />

Zwei Engländer, Herr <strong>und</strong> Frau Ragg haben dort dieses<br />

italienische Manuskript entdeckt <strong>und</strong> ins Englische übersetzt. Diese<br />

Übersetzung wurde im Jahre 1325/1907 in Oxford gedruckt. Auch<br />

sie verschwand mysteriöserweise. Von den übriggebliebenen zwei<br />

Exemplaren befindet sich eines im Britischen Museum <strong>und</strong> das<br />

andere in der Kongressbibliothek der Vereinigten Staaten. Durch die<br />

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