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Ihlâs Stiftung Band – 3, ISLAM und CHRISTENTUM - Hakikat Kitabevi

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verbrachte ich im Gegensatz zu meinen Erwartungen die schönsten<br />

Tagen meines Lebens in Istanbul. Nachdem sich mein Sohn in<br />

Istanbul niedergelassen hatte, entschlossen wir uns, mein Mann,<br />

Professor Müller <strong>und</strong> ich dafür, ihn zu besuchen. Mein Mann war<br />

eine weltberühmte Person, die sich mit historischen Ereignissen<br />

auseinandersetze. Er fürchtete sich nicht wie ich vor den Türken <strong>und</strong><br />

wollte auf historischen Stellen Forschungen durchführen. Ich hatte<br />

Angst, während ich die Reiservorbereitungen traf. Die Ursache<br />

meiner Angst war die Frage, wie uns wohl diese grausamen<br />

Moslems behandeln würden. Endlich kamen wir in Istanbul an. Die<br />

angenehme Landschaft von Istanbul machte einen netten Eindruck<br />

auf mich. Aber was mich in Bew<strong>und</strong>erung setzte, waren die<br />

Moslems, mit denen wir in Beziehung standen. Sie waren sehr<br />

höflich, sehr liebenswürdig <strong>und</strong> sehr kultiviert. Während wir durch<br />

die belebten Straßen von Istanbul gingen oder eine Moschee<br />

besuchten oder die byzantinischen Werke in den abgelegenen<br />

Orten besichtigten, verging uns die Angst <strong>und</strong> es kam uns keine<br />

Gefahr in den Sinn. Alle, die wir trafen, benahmen sich uns<br />

gegenüber sehr fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> waren uns immer behilflich. Dass wir<br />

Angehörige einer anderen Religion sind, machte auf sie keinen<br />

bösen Eindruck. Sie respektierten andere Religionen wie ihre<br />

eigene. Immer wenn ich mit solcher Verhaltensweise<br />

gegenübergestellt wurde, hatte ich großen Zorn gegen diejenigen,<br />

die uns falsch Kenntnisse eingeprägt <strong>und</strong> uns somit schlecht<br />

erzogen hatten. Die Moslems empfinden keinen Wiederwillen gegen<br />

St. Jesus, ganz im Gegensatz dazu was uns ein geprägt wurde,<br />

nehmen sie auch ihn als einen Propheten an. Sie stören uns nicht<br />

bei unseren religiösen Zeremonien <strong>und</strong> sie verspotten unsere<br />

Gottesdienste auch nicht. Sie benehmen sich uns gegenüber sehr<br />

menschlich, reden über unsere Religion (Christentum) keine<br />

gemeinen Worte, während wir die Moslems für die Ungläubigen<br />

halten, die auf dem Wege des Satans stehen.<br />

Das Motto, das uns eingeprägt wurde, der Islam könnte nicht als<br />

Zivilisation betrachtet werden, kommt eigentlich daher, dass ein<br />

winziger Wahrheitskern übertrieben worden ist. Die Tatsache ist,<br />

dass sich die Moslems fest an ihren islamischen Sitten <strong>und</strong><br />

Bräuchen halten <strong>und</strong> sie sich deshalb manche bösen Gebräuche<br />

nicht zu eigen machen, die die Europäer als einen Teil der<br />

Zivilisation ansehen. In der Tat sind diese bestimmten Gebräuche<br />

unwichtig <strong>und</strong> haben, wenn man es sich näher überlegt, mit der<br />

wahren Zivilisation nichts zu tun.<br />

Die Türken sind an ihren eigenen Sitten <strong>und</strong> Bräuchen<br />

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