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Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289

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<strong>Projektbereich</strong> D<br />

<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />

398<br />

2.3.1.1.1 Forschung und Entwicklung kristalliner, tetragonaler ZrO2-Schichten<br />

mittels MSIP-PVD-Prozess unter Einsatz der Pulstechnik<br />

Zirkoniumdioxid zeichnet sich durch hervorragende mechanische und thermische<br />

Eigenschaften aus /Wong 96/. Exemplarisch seien hier hohe Verschleiß- und<br />

Korrosionsfestigkeit, sowie hohe Bruchzähigkeit genannt. Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

werden ZrO2-Schichten für vielfältige Anwendungen genutzt. Dabei übernehmen ZrO2-<br />

Schichten funktionelle Aufgaben wie:<br />

Korrosions-/ Oxidationsschutzschichten<br />

Erosionsschutzschichten<br />

Verschleißschutzschichten<br />

Wärmedämmschichten<br />

Die Herausforderung im Umgang mit ZrO2 ergibt sich aus seiner Polymorphie<br />

/Claussen 85/. Die thermodynamisch stabile Modifikation von reinem ZrO2 besitzt eine<br />

monokline Kristallstruktur, die sich bei hohen Temperaturen (ca. 1170°C) zunächst in die<br />

tetragonale (t) Phase und anschließend in die kubische Phase (ca. 2370°C) umwandelt.<br />

Diese Umwandlung ist bei einem Abkühlvorgang mit einer anisotropen Volumenabnahme<br />

von ca. 5% von der tetragonalen zur monoklinen Phase verbunden. Daher wurde bislang<br />

die tetragonale Gitterstruktur von ZrO2 mit Fremdmolekülen wie CaO, MgO oder Y2O3<br />

stabilisiert Es gibt zwei Gründe, die tetragonale Phase von ZrO2 bis hin zur Raumtemperatur<br />

zu stabilisieren. Zum einen soll beim Hochtemperatureinsatz der Übergang<br />

tetragonal monoklin unterdrückt werden, da durch den Volumenschwund bei diesem<br />

Übergang Risse in der Schicht entstehen. Zum anderen soll die Zähigkeitszunahme durch<br />

den Mechanismus der spannungsinduzierten Umwandlungsverstärkung genutzt werden.<br />

Ziel dieses Arbeitspunktes war es, eine geeignete Beschichtungsparameterkombination zu<br />

ermitteln, die eine Stabilisierung der tetragonalen Phase ohne Stabilisierungselemente<br />

ermöglicht. Dazu wurde der reaktive Abscheideprozess an einer Magnetronsputteranlage<br />

untersucht. Die variierten Beschichtungsparameter sind die Substrattemperatur, der<br />

Beschichtungsdruck und der Sauerstofffluss. Zur Beschichtung wurde die Kathodenzerstäubungsanlage<br />

Z400 der Fa. Leybold-Heraeus eingesetzt. Aus dem Einsatz des<br />

bipolaren Pulsgenerators Bipulsar 1000/20 ergeben sich Vorteile wie die Senkung der<br />

Prozesstemperatur, neue Schichtstrukturen, die Erhöhung der Prozessstabilität durch<br />

Vermeidung der Targetaufladung, genannt Targetvergiftung, und höhere Schichtraten im<br />

Vergleich zu HF-Sputtern. Der Schichtverbund bestand aus einem Wolfram-Haftvermittler<br />

und der eigentlichen Funktionschicht aus ZrO2. In Tabelle D-1 ist eine Übersicht des<br />

untersuchten Parameterfeldes aufgeführt.

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