Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289
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3 Teilprojekt D2 – Keramische Funktionselemente<br />
3.1 Einführung in die Problemstellung<br />
<strong>Projektbereich</strong> D<br />
<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />
449<br />
Ziel der Arbeiten am Institut für Gesteinshüttenkunde (GHI) ist die Entwicklung<br />
keramischer Werkzeuge für das Thixoschmieden, Thixostrangpressen und Thixogießen<br />
von Metallen sowie von keramischen Panzerungen, Isolations- und Verschleißschutzbauteilen<br />
für die jeweiligen Formgebungsanlagen.<br />
Die Werkzeuge zur Formgebung von Metallen in teilerstarrtem Zustand sind hohen<br />
Belastungen ausgesetzt - insbesondere bei der Formgebung von hochschmelzenden<br />
Legierungen wie z.B. Stählen. Neben den zur Nachverdichtung der Bauteile erforderlichen<br />
hohen Presskräften und den tribologischen Beanspruchungen durch die feste Legierung<br />
stellen die thermischen Wechselbelastungen und der korrosive Angriff der<br />
Schmelzenanteile hohe Anforderungen an die Werkzeugwerkstoffe.<br />
Nachdem die Eignung von Keramiken als Werkzeugwerkstoffe für die<br />
Aluminiumformgebung im zweiten Bewilligungszeitraum nachgewiesen werden konnte,<br />
wurde der Schwerpunkt der Arbeiten zu Beginn des dritten Bewilligungszeitraum auf die<br />
Stahlformgebung im teilerstarrten Zustand gelegt. In ersten Fomgebungsversuchen mit<br />
Stählen wurde der Thermoschock neben dem Korrosionsangriff als Hauptversagenskriterium<br />
keramischer Werkzeuge identifiziert. Die Entwicklung von keramischen<br />
Werkzeugkonzepten mit ausreichendem Widerstand gegenüber diesen Hauptanforderungen<br />
des Stahl-Thixoformings ist die zentrale Problemstellung des<br />
Teilprojekts D2 "Keramische Funktionselemente" im dritten Bewilligungszeitraum des<br />
<strong>SFB</strong>.<br />
Basierend auf Untersuchungen zur Korrosions- und Temperaturwechselbeständigkeit<br />
verschiedener Keramiken wurde zu Beginn des dritten Bewilligungszeitraums die<br />
Werkstoffauswahl für die Stahlformgebung auf korrosionsbeständige Aluminiumoxid-<br />
Keramiken und Siliziumnitrid-Basiswerkstoffe mit hoher Temperaturwechselbeständigkeit<br />
eingeschränkt. Lösungsmöglichkeiten zur versagensfreien Ableitung der auftretenden<br />
mechanischen und thermomechanischen Kräfte bestehen in einer keramikgerechten<br />
Auslegung der Werkzeuggeometrie und geeigneten Einbettung der Werkzeuge und -<br />
komponenten in den Werkzeugrahmen der Formgebungsanlagen.<br />
Die tribologischen Belastungen erwiesen sich in den durchgeführten Einzel- und<br />
Prinzipversuchen als unkritisch, müssen aber in Dauerversuchen im Kleinserienmaßstab<br />
noch eingehend untersucht werden.