Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289
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<strong>Projektbereich</strong> D<br />
<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />
458<br />
Thixoschmieden:<br />
Formgebung feingliedriger, geometrisch komplexer Bauteile mit langen Fließwegen durch<br />
deutlich niedrigere Viskosität der teilerstarrten Stahlschmelze gegenüber konventionell<br />
beheizten Werkzeugen,<br />
Entformung des Bauteils in rot glühendem Zustand, die eine sofortige technische<br />
Wärmebehandlung ohne den Prozessschritt eines erneuten Aufheizens auf<br />
Austenitisierungstemperatur ermöglicht und somit einen Wiedererwärmungsschritt<br />
gegenüber dem Standard-Thixoforming einspart.<br />
Thixostrangpressen:<br />
Realisierung ausreichend langer Extrusionsstränge durch konstante Beheizung des<br />
Rezipienten,<br />
Einstellung definierter Temperaturprofile im Übergang Rezipient/Matrize zur<br />
geometrischen Stabilisierung des Extrusionsstrangs beim Verlassen der Matrize.<br />
Formgebungsversuche<br />
Zur Umsetzung dieses Konzepts wurden verschiedene Prototypen hergestellt, an denen<br />
zunächst die Realisierbarkeit des steilen Temperaturgradienten im Werkzeugeinsatz<br />
bewiesen werden konnte. Hoher Entwicklungsaufwand war zur Auslegung der<br />
Aktivheizung erforderlich, die an die jeweilige Werkzeuggeometrie angepasst werden<br />
muss. Ein weiterer kritischer Punkt war die Herstellung einer formschlüssigen,<br />
temperaturbeständigen Verbindung zwischen Werkzeug, Heizung und Isolationsschicht,<br />
die im Betrieb zur Ableitung von Druckspannungen unerlässlich ist.<br />
Zur Prüfung des Konzepts wurden zunächst Aufheiz-Thermoschockversuche von 1000 auf<br />
1400°C durchgeführt, um die Thermoschockbelastbarkeit des Werkzeugeinsatzes für die<br />
geplante Anwendung sicher zu stellen. An den belasteten Bauteilen konnten keine<br />
Schädigungen festgestellt werden.<br />
Anschließend wurde ein weiterer Prototyp zur Simulation der Bedingungen beim<br />
Thixoschmieden hergestellt (Bild D-49). Es konnte ein Temperaturprofil von 1000°C<br />
(innen) und 300°C (außen) realisiert werden, das über mehrere Stunden konstant gehalten<br />
wurde. Das so beheizte Werkzeug wurde mit teilflüssigen Stahlbolzen beladen, in die eine<br />
Edelstahl-Schraube manuell eingebracht wurde. Anschließend wurde das rot glühende<br />
Verbundbauteil durch Angriff an der Schraube entformt. Der Werkzeugeinsatz zeigte auch<br />
nach mehrmaliger Wiederholung keine Schädigungen.