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Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289

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2.3.2 Aktivlöten<br />

<strong>Projektbereich</strong> D<br />

<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />

425<br />

Die zentrale Herausforderung bei der Prozessentwicklung ist die Eigenspannungsreduzierung<br />

im keramischen Fügepartner. Dies liegt in den unterschiedlichen thermophysikalischen<br />

Eigenschaften der Fügepartner begründet. Insbesondere die unterschiedlichen<br />

E-Moduli und die verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten<br />

spielen bei der Eigenspannungsinduzierung eine Rolle (s. Tabelle D-7). Besonders kritisch<br />

sind Zugspannungen, die im keramischen Fügepartner induziert werden. Diese<br />

Spannungen können oberhalb der Werkstofffestigkeit liegen und zum Bauteilversagen<br />

führen. Zur Reduktion dieser Eigenspannungen gibt es verschiedene Ansätze. Eine<br />

geeignete Werkstoffauswahl des Lotes, eine konstruktive Anpassung der Fügezonengeometrie,<br />

große Lötspaltbreiten oder eine angepasste Temperaturführung während des<br />

Lötprozesses können zur Eigenspannungsreduzierung führen.<br />

Werkstoff Dichte<br />

[g/cm³]<br />

E-Modul<br />

[GPa]<br />

Al2O3 3,9 380 8,5<br />

Si3N4 3,3 300 3,2<br />

TZM 10,22 320 5,3<br />

1.2343 7,8 210 11<br />

Tabelle D-7: Eigenschaften der untersuchten Grundwerkstoffe<br />

Wärmeausdehnungs-<br />

koeffizient<br />

[10 -6 K -1 ]<br />

Bei geeigneter Aktivlotauswahl kann ein Spannungsabbau durch eine duktile Fügezone<br />

erreicht werden. Dazu werden duktile Grundwerkstoffe wie Cu oder Ag bzw. deren<br />

Legierungen für die Lotentwicklung verwendet. Die höhere Duktilität führt zu einem<br />

Abbau thermisch induzierter Spannungen. Dies hat einen positiven Effekt, der sich in der<br />

Abkühlphase des Lötprozesses bemerkbar macht. Für die durchgeführten Untersuchungen<br />

wurden zwei Aktivlote auf Silber-Kupfer-Basis verwendet (s. Tabelle D-8). Als grenzflächenaktives<br />

Element war den beiden Lotsystemen Titan zugemischt. Um keine<br />

Versprödung der Fügezonen durch zu hohe Titangehalte zu erhalten, wurde ein maximaler<br />

Titangehalt von 3 Gew.% eingesetzt. Ag-Cu-Basislote zeichnen sich durch eine sehr hohe<br />

Duktilität aus. Gleichzeitig weisen diese Lote eine hohe Aktivität der<br />

Aktivlotkomponenten auf. Dadurch konnte eine verbesserte Benetzung der keramischen<br />

Komponente erzielt werden. In Untersuchungen der Fügezonen konnte die gute Anbindung<br />

zwischen keramischer und metallischer Fügekompenente nachgewiesen werden.

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