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Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289

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<strong>Projektbereich</strong> D<br />

<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />

412<br />

2.3.1.2 Thermisches Spritzen<br />

2.3.1.2.1 Entwicklung der Prozessroute Thermisches Spritzen mit anschließendem<br />

heißisostatischen Pressen<br />

Für die Umsetzung der neuen Prozessroute „Thermisches Spritzen in Kombination mit<br />

einer anschließenden Schichtnachverdichtung“ wurde das im vorigen Berichtszeitraum<br />

begonnene Werkstoffscreening fortgeführt. Mit dieser Entwicklung wurde der Forderung<br />

nach dickeren Schichten im Bereich von 30 - 50µm Folge geleistet, da Thermisches<br />

Spritzen im Gegensatz zu PVD-Verfahren diese Schichtdicken ermöglicht. Ein weiterer<br />

Vorteil von thermisch gespritzten Schichten liegt in der höheren Thermowechselbeständigkeit<br />

dieser Schichten. Die höhere Thermowechselbeständigkeit ist durch die Porosität<br />

thermisch gespritzter Schichten und ihrem niedrigem E-Modul gegeben. Allerdings wird<br />

für die Anwendung im Thixoforming neben der Thermowechselbeständigkeit auch eine<br />

niedrige Porosität gefordert, da durch eine hohe Porenanzahl die Oberfläche zunimmt und<br />

damit sich die Angriffsfläche für korrosiven und erosiven Verschleiß vergrößert wird.<br />

Gleichzeitig werden auch Anhaftungen bzw. Anklebungen durch die raue Oberfläche<br />

ermöglicht. Daher sollen die thermisch gespritzten Schichten in einem heißisostatischen<br />

Prozess nachverdichtet werden, um die Porosität zu reduzieren. Der E-Modul der<br />

Schichten wird in diesem Nachverdichtungsprozess erhöht und somit die Thermowechselbeständigkeit<br />

wiederum gesenkt. Durch entsprechende Schichtauswahl und Anpassung der<br />

beiden Prozesse aufeinander soll ein Kompromiss zwischen guter Thermowechselbeständigkeit<br />

und niedriger Porosität realisiert werden. Weitere Anforderungen an das zu<br />

entwickelnde Schichtsystem sind eine geringe Klebneigung mit Stahl, gute Wärmedämmung<br />

des Werkzeugmaterials und Schutz vor Verschleiß und Korrosion. Die gute<br />

Wärmedämmung kann entweder durch eine Wärmeisolation oder durch dicke Schichten<br />

realisiert werden. Die Kombination beider Ansätze ist mit dem Einsatz des Thermischen<br />

Spritzens praktikabel.<br />

Damit ergeben sich einige Voraussetzungen hinsichtlich der Werkstoffauswahl. Die<br />

Anforderungen der Thermowechselbeständigkeit, geringe Klebneigung, gute Wärmedämmung,<br />

Korrosions- und Verschleißschutzes sind für die Auswahl der Schichtmaterialien<br />

relevant. Oxidkeramische Schichten erfüllen das geforderte Anforderungsprofil.<br />

Sie sind chemisch inert und formbeständig bei hohen Temperaturen. Durch ihre<br />

guten mechanischen Eigenschaften, wie z.B. hohe Härte, zählen keramische Schichten zu<br />

den Hartstoffschichten, die vor Allem im Bereich des Verschleißschutzes eingesetzt<br />

werden. Zudem haben sich keramische Schichten bereits in Werkzeuganwendungen beim<br />

Thixoforming von Leichtmetallen bewährt und eine Übertragung auf die Stahlformung ist<br />

sehr wahrscheinlich. Daher wurden verschiedene oxidkeramische Beschichtungswerkstoffe<br />

wie Aluminiumtitanat /Khor 95/, Magnesiumzirkonat und Zirkonsilikat ausgewählt<br />

/Giannis 97/, da diese Materialien am ehesten dem Anforderungsprofil entsprechen.

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