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Projektbereich D Lugscheider, Erich 383 Projektbereich D ... - SFB 289

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<strong>Projektbereich</strong> D<br />

<strong>Lugscheider</strong>, <strong>Erich</strong><br />

391<br />

Fall eine isolierende Schicht ist, kann sich auf der Targetoberfläche ein Dielektrikum<br />

ausbilden. Bei der Abscheidung mittels DC-Leistungsversorgung führt dieses nun dazu,<br />

dass kein Ionenstrom mehr fließen kann und infolge dessen keine Argonionen mehr in den<br />

Targetbereich schlagen können, um Targetatome freizugeben. In diesen Bereichen kann<br />

dadurch keine Sputterabscheidung mehr auftreten. Man spricht in diesem Fall von einer<br />

Targetvergiftung. Zusätzlich kann es vorkommen, dass der sich am Target einstellende<br />

Kondensator sich nicht bis zur angelegten Spannung aufladen kann und sich in diesem Fall<br />

schlagartig durch Lichtbogenentladungen (Arcs) entlädt /Sellers 98/.<br />

Puls-Sputterprozesse wurden entwickelt, um diese reaktiven Sputterprozesse zu<br />

stabilisieren /Bartzsch 00/. Einerseits kann durch die Pulstechnologie ein reaktiver<br />

Abscheideprozess bei hohen Schichtraten realisiert werden und gleichzeitig verbessert der<br />

Einsatz von gepulsten Quellen die Prozessstabilität, da die Targetvergiftung und damit eine<br />

mögliche Arc-Bildung unterdrückt werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus einer<br />

niedrigeren Prozesstemperatur bei vergleichbarer Leistungseinbringung im Rahmen eines<br />

DC-Prozess.<br />

2.2.1.2 Thermisches Spritzen mit nachträglicher Wärmebehandlung<br />

Aufgrund der den metallischen Werkstoffen angepassten thermischen Ausdehnungskoeffizienten<br />

und des vergleichbaren Elastizitätsmoduls wurden auch ZrO2 basierte<br />

thermisch gespritzte Keramikschichten in die weiteren Untersuchungen einbezogen. Neben<br />

chemischen und tribologischen Wirkeffekten solcher Schichtsysteme ist auch<br />

Wärmeschutz für das darunter liegende Substrat durch plasmagespritzte Schichten<br />

realisierbar. Durch die poröse Struktur der thermischen Spritzschichten weisen sie eine<br />

gute thermische Isolation auf, die vor allen Dingen im Bereich von Wärmedämmschichten<br />

genutzt wird. Weiterhin wird durch die Porosität und dem niedrigen E-Modul der<br />

Schichten die gute Thermowechselbeständigkeit bestimmt. Diese Schichten zeigten<br />

weiterhin gute Eigenschaften hinsichtlich Temperatur- und Verschleißbeständigkeit. Die<br />

chemische und korrosive Beständigkeit dieser Schichtsysteme wird allerdings auch durch<br />

die Porosität der Schichten bestimmt. Durch eine hohe Porenanzahl an der Oberfläche<br />

vergrößert sich die Angriffsfläche für korrosiven und erosiven Verschleiß. Weiterhin<br />

ermöglicht eine raue Oberfläche unerwünschte Anklebungen bzw. Anhaftungen. Dem<br />

kann durch einen nachgeschalteten HIP-Prozess der thermisch gespritzten Schichten<br />

entgegengewirkt werden. Dabei werden die keramischen Spritzschichten nachverdichtet,<br />

was zu einer Ausheilung der auftretenden Porositäten und Mikrorissen führt. Durch diese<br />

Ausheilung der Porosität sinkt die Bruchdehnung der Schichten, was in einer schlechteren<br />

Thermowechselbeständigkeit der Schichten resultiert. Durch eine geeignete Schichtauswahl<br />

und Anpassung dieser beiden Prozesse, thermisches Spritzten und HIP-Prozess,

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