SIGNAL KV-Handbuch - SIGNAL IDUNA Vertriebspartnerservice AG
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Privat versicherte Mütter in Mutterschutz und Elternzeit<br />
Für jüngere, höherverdienende Arbeitnehmerinnen stellt sich vor<br />
dem Wechsel zur P<strong>KV</strong> die Frage, wie die Regelungen während der<br />
Elternzeit sind.<br />
In der P<strong>KV</strong> ist die Regelung klar: An der Krankenversicherung ändert<br />
sich grundsätzlich nichts. Und auch die G<strong>KV</strong> ist längst nicht mehr<br />
so günstig, wie sie mal war: Denn freiwillig Versicherte müssen<br />
eigene Beiträge zahlen. Die einzige Ausnahme hiervon: Familienversicherung<br />
über den Ehepartner.<br />
Die Frage „Ob sich der Wechsel lohnt?“, ist in der Praxis von vielen<br />
Faktoren abhängig. Ein häufiger Fall ist allerdings besonders erwähnenswert:<br />
Wird nach relativ kurzer Zeit eine Teilzeitbeschäftigung<br />
einkommensvergleich unter Berücksichtigung des elterngeldes<br />
34 ZIELGRUPPEN/FACHTHEMEN<br />
aufgenommen, tritt wieder Versiche rungs pflicht ein, egal ob vorher<br />
eine P<strong>KV</strong> oder G<strong>KV</strong> bestand. Bisher P<strong>KV</strong>-Versicherte können sich<br />
für die Dauer der Elternzeit von dieser Versicherungs pflicht befreien<br />
lassen, wenn die Teilzeitbeschäftigung wöchentlich höchstens 30<br />
Stunden beträgt.<br />
Zum 1.1.2007 ist das Bundeselterngeld- und Elternteilzeitgesetz<br />
(BEEG) in Kraft getreten. Das nachfolgende Beispiel zeigt, mit welchen<br />
Geldleistungen die Schwangere/ Mutter durch diese Gesetzesänderung<br />
zu rechnen hat und wie die Zahlungen der <strong>KV</strong>-Beiträge<br />
geregelt ist. Eins ist besonders wichtig: Je früher sich die Frau für<br />
die <strong>SIGNAL</strong> Kranken entscheidet, des to größer sind die Vorteile.<br />
Eine 34-jährige Arbeitnehmerin mit einem bisherigen monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 Euro hat in dem Zeitraum von 9 Monaten<br />
vor bis 12 Monaten nach einer Entbindung mit folgenden Einkommen zu rechnen:<br />
Zeitraum G<strong>KV</strong>-Mitgliedschaft als freiwilliges<br />
Mitglied<br />
9 Monate bis 6 Wochen vor der Entbindung<br />
(= 7,5 Monate)<br />
„normale“ Beschäftigung<br />
6 Wochen vor bis zur Entbindung<br />
(= 1,5 Monate)<br />
Mutterschutzfrist<br />
Von der Entbindung bis 8 Wochen<br />
danach (= 2 Monate)<br />
Mutterschutzfrist<br />
Ab der 8. Woche nach der Entbindung<br />
bis zum Ende des 12. Monats (=<br />
10 Monate)<br />
Bezugsdauer Elterngeld<br />
normales Gehalt netto 18.750 €<br />
(2.500 € x 7,5 = 18.750 €)<br />
G<strong>KV</strong>-Mutterschaftsgeld 585 €<br />
für 6 Wochen (13 € täglich)<br />
Der Arbeitgeber übernimmt die 3.165 €<br />
Differenz zum Nettoeinkommen<br />
(3.750 € - 585 € = 3.165 €)<br />
G<strong>KV</strong>-Mutterschaftsgeld 780 €<br />
für 8 Wochen (13 € täglich)<br />
Der Arbeitgeber übernimmt die 4.220 €<br />
Differenz zum Nettoeinkommen<br />
(5.000 € - 780 € = 4.220 €)<br />
(kein Anspruch auf Elterngeld, weil Mutterschaftsgeld<br />
plus „Mutterschutz-Arbeitgeberzuschuss“<br />
höher sind)<br />
Anspruch auf Elterngeld 16.250 €<br />
(10 x 1.675 € = 16.250 €)<br />
Höhe Elterngeld: 2.500 x 65 % = 1.625 €<br />
<strong>SIGNAL</strong> Kranken<br />
(<strong>KV</strong>-Voll inklusive Krankengeld und PVN 450 €<br />
im Monat)<br />
normales Gehalt netto 18.750 €<br />
(2.500 € x 7,5 = 18.750 €)<br />
einmaliges Mutterschaftsgeld 210 €<br />
(vom Bundesversicherungsamt)<br />
Der Arbeitgeber übernimmt das 3.165 €<br />
Nettoeinkommen abzgl. 585 €<br />
(3.750 € - 585 € = 3.165 €)<br />
Der Arbeitgeber übernimmt das 4.220 €<br />
Nettoeinkommen abzgl. 780 €<br />
(5.000 € - 780 € = 4.220 €)<br />
(kein Anspruch auf Elterngeld, weil „Mutterschutz-<br />
Arbeitgeberzuschuss“ höher ist)<br />
Anspruch auf Elterngeld 16.250 €<br />
(10 x 1.675 € = 16.250 €)<br />
Höhe Elterngeld: 2.500 x 65 % = 1.625 €<br />
Gesamtes Einkommen für 21 Monate 43.750 € 42.595 €<br />
Ab der Entbindung können sowohl G<strong>KV</strong>-versicherte als auch<br />
<strong>SIGNAL</strong> versicherte Arbeitnehmerinnen 36 Monate Elternzeit und<br />
12 Monate (in Ausnahmen 14 Monate) Elterngeld beanspruchen.<br />
Beide Eltern können die Elternzeit vom Tag der Geburt bis zum<br />
3. Geburtstag auch gemeinsam nutzen.<br />
Auf das Elterngeld wird das Mutterschaftsgeld der Krankenkasse<br />
Zahlungen während der Mutterschutzfristen für unterschiedliche Personengruppen<br />
G<strong>KV</strong>-versicherte<br />
Arbeitnehmerin<br />
Mit Anspruch auf<br />
Krankengeld:<br />
- Krankenkasse zahlt<br />
bis zu 13 € pro Arbeitstag<br />
- Arbeitgeber stockt<br />
das Entgelt auf, bis<br />
zu einer Höhe des<br />
Nettodurchschnittsverdienstes<br />
der<br />
letzten 13 Wochen<br />
vor Beginn der<br />
Schutzfrist<br />
G<strong>KV</strong>-versicherte<br />
Selbstständige<br />
Mit Anspruch auf<br />
Krankengeld:<br />
- Krankenkasse<br />
zahlt Mutterschaftsgeld<br />
in<br />
Höhe des Krankengeldes<br />
Familienversicherte<br />
Ohne geringfügige<br />
Beschäftigung:<br />
- keine Leistungen<br />
Mit geringfügiger Beschäftigung:<br />
- 210 € vom Bundesversicherungsamt<br />
- ggf. Aufstockung<br />
vom Arbeitgeber:<br />
Nettogehalt minus<br />
13 € pro Arbeitstag<br />
von 13 Euro täglich plus der Auffüllungsbetrag des Arbeitgebers<br />
während der Muttschutzfristen bis zum Nettoentgelt angerechnet<br />
(nicht jedoch die Einmalzahlung von 210 Euro für P<strong>KV</strong>-versicherte<br />
Mütter). Geht die Mutter während der Elternzeit einer Teilzeitbeschäftigung<br />
nach (bis 30 Stunden), wird das Elterngeld vom Differenzeinkommen<br />
berechnet, also Nettoeinkommen vor der Geburt<br />
abzüglich des Nettoeinkommens der Teilzeitbeschäftigung.<br />
Privat versicherte<br />
Arbeitnehmerin<br />
- Arbeitgeber stockt<br />
das Entgelt auf, bis zu<br />
einer Höhe des Nettodurchschnittsverdienstes<br />
der letzten<br />
13 Wochen vor Beginn<br />
der Schutzfrist minus<br />
13 € pro Arbeitstag<br />
- Beantragung von einmalig<br />
210 € beim Bundesversicherungsamt<br />
(nach Geburt)<br />
Privat versicherteSelbstständige<br />
Erhalten keine<br />
Leistung<br />
Beamtin<br />
- Beamtin erhält für Dauer<br />
der Mutterschutzfristen<br />
ihre Bezüge weiter<br />
- Beamtin erhält zusätzlich<br />
noch Zuschüsse zu den<br />
<strong>KV</strong>/PPV-Beiträgen (siehe<br />
Seite 55)