Einsatz von 3D-Stadtmodellen für Partizipationsverfahren - cpe ...
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Theoretische Grundlagen<br />
Da sich das Untersuchungsgebiet nur auf die Altstadt <strong>von</strong> Shibam bezieht, wird im Folgenden<br />
lediglich auf diese eingegangen.<br />
Die Grundform der Altstadt erstreckt sich auf 350 mal 250 Metern (vgl. Leiermann 2009, 1)<br />
und bildet eine rechteckige Form, deren Kanten an den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet<br />
sind. Shibam wird <strong>von</strong> einer Stadtmauer umschlossen. Durch die Dichte der Bauweise und der<br />
einheitlichen Architektur, wirkt das Stadtbild sehr geschlossen und homogen.<br />
Von außen betrachtet ist die Topographie der Stadt relativ eben, innerhalb der Stadt ist das<br />
Relief sehr unruhig. Da ein Gefälle zur Entwässerung immer erwünscht war, ist das ganze<br />
Stadtgefüge teilweise leicht geneigt. (vgl. Leiermann 2009, 47)<br />
Aufgrund der unbefestigten Oberfläche ist die Topographie immer im Wandel, und wird <strong>von</strong><br />
Erosionen, Regenfällen sowie den ständigen Staubverwehungen beeinflusst.<br />
Städtebaulichen Analysen zufolge bestehen die rechteckige Grundform der Stadtmauer und<br />
die Siedlungsstruktur bereits seit mehr als 2000 Jahren. Die Lehmhäuser lassen sich zum Teil<br />
bis 1700 Jahre zurück datieren. (vgl. Leiermann 2009, 2)<br />
Die Geschossflächenzahl (GFZ) 1 der Stadt liegt bei 3,5 (Leiermann 2009, 2), Im Vergleich zu<br />
Frankfurt-Nordweststadt (GFZ 0,85) oder Berlin-Gropiusstadt (GFZ 1,28) (vgl. Reinborn 1996,<br />
240) lässt sich feststellen, dass Shibam eine Stadt mit extrem hoher Dichte ist. Es gibt keine<br />
Gärten oder Höfe, lediglich kleine Lichtschächte und Terrassen an den Häusern. (vgl.<br />
Leiermann 2009, 2)<br />
Das 200 Meter breite (meist trockene) Flussbett bildet den Eingang der Stadt. Zu Zeiten der<br />
saisonalen Hochwasserfluten bildet die Stadt eine Insel im gefluteten Flussbett. (vgl.<br />
Leiermann 2009, 6)<br />
In der Bauweise <strong>von</strong> Shibam sind Einflüsse südarabischer Städte erkennbar. Diese lassen sich<br />
jedoch schwer belegen, da wenig datiert ist und es keine nennenswerten Baumeister gibt.<br />
Insgesamt lässt sich kein stringentes Raster innerhalb der Stadt erkennen. Im östlichen Teil ist<br />
das Gassennetz prinzipiell orthogonal organisiert. Zwischen den Hauptplätzen am Tor und vor<br />
der Freitagsmoschee sind die Hauptgassen in Längs- und Querrichtung ausgerichtet, es gibt<br />
zudem eine periphere Gasse entlang der Außenbebauung. Eine Differenzierung in primäre-<br />
und sekundäre Straßen ist jedoch zu erkennen.<br />
1 Errechnung der GFZ aus dem Verhältnis der gesamten Gesamtfläche aller Vollgeschosse der baulichen Anlagen auf<br />
einem Grundstück zu der Fläche des Baugrundstückes (§20 BauNVO)