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Einsatz von 3D-Stadtmodellen für Partizipationsverfahren - cpe ...

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Theoretische Grundlagen<br />

Wohntürme mit drei bis neun Geschossen. (vgl. Leiermann 2005, 91 ff.) Neben Lehm wird auch<br />

behauener Naturstein zum Bauen verwendet. Die Lehmziegel können bei der Verarbeitung<br />

sowohl getrocknet als auch gebrannt sein.<br />

Traditionell waren im Erdgeschoss eines Turmhauses Stallungen untergebracht. Man findet<br />

dort heute häufig eine Empfangshalle, teilweise kleine Läden oder Werkstätten. Das darauf<br />

folgende Zwischengeschoss wird als Lager oder Abstellfläche genutzt. Je höher das Stockwerk,<br />

desto privater ist die Räumlichkeit. So sind in einem traditionellen Turmhaus hinter den<br />

Lagerräumen die Empfangsräume <strong>für</strong> Gäste angeordnet. Darauf folgen Küche sowie private<br />

Gemächer der Familie.<br />

Bei der Aufteilung der Stockwerke in den Turmhäusern gibt es allerdings Unterschiede. So ist<br />

zum Beispiel in Sanaa die höchste Etage (sog. Mafratsch) immer der Prestigeraum der Familie.<br />

Hier wird zum Tee geladen oder Qatrunden abgehalten. (vgl. Leiermann 2005, 93 ff.) Generell<br />

werden Turmhäuser immer nur <strong>von</strong> einer Familie bewohnt.<br />

Shibam wird durch seine traditionelle Bauweise <strong>von</strong> 437 Turmhäusern innerhalb der<br />

Stadtmauern auch als „Chicago der Wüste“ bezeichnet.<br />

5.2.2 Bauen in den Küstenregionen<br />

Die Bauweise der Küstenstädte unterscheidet sich zu den oben beschriebenen Turmhäusern<br />

wesentlich. Zabid liegt an der Westküste des Jemens in der Tihama Region, wo ein feucht-<br />

heißes Klima vorherrscht. Wegen der klimatischen Verhältnisse werden vorwiegend Lehm,<br />

Korallenstein und Kalk als Baumaterial verwendet, da sich diese positiv auf das Raumklima<br />

auswirken. Stroh und Holz kommt ebenfalls zum <strong>Einsatz</strong>.<br />

In der Region findet sich neben Ziegelbauten auch die klassische Tihama Hütte, welche<br />

vorwiegend aus Lehm und Stroh besteht. Die Bauweise in der Küstenregion wurde durch<br />

vielerlei kulturelle Einflüsse geprägt. Durch den florierenden Handel und die engen<br />

Handelsbeziehungen zu Indien und Afrika hinterließen Seefahrer und Händler ihre Spuren,<br />

auch im Bereich der Baukultur. Die Grundstücke werden funktional, nach dem klassischen<br />

Schema der islamischen Stadt bebaut (vgl. Kap. 5.3). So sind Kochen, Wohnen, Sanitärbereich<br />

und Schlafen getrennt <strong>von</strong>einander auf einem Grundstück angeordnet. Ein kleiner Hof bildet<br />

den Mittelpunkt des Grundstücks. Generell gibt es in der Tihama Region keine<br />

hochgeschossigen Bauwerke. Meist liegt die Höhe bei ein bis drei Geschossen. (vgl. Lingenau<br />

1989, 26 ff.)<br />

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