Einsatz von 3D-Stadtmodellen für Partizipationsverfahren - cpe ...
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Theoretische Grundlagen<br />
Beim <strong>Einsatz</strong> partizipativer Instrumente sollte im Vorfeld überprüft werden, ob Partner und<br />
Mittler <strong>von</strong> Hilfsorganisationen die benötigten Kenntnisse im sozialen, politischen und<br />
kulturellen Umfeld haben um einen wirkungsvollen Partizipationsprozess unter Anwendung<br />
partizipativer Instrumente durchzuführen. (vgl. BMZ 1999, Anlage 1)<br />
Um die vom BMZ geforderte situationsangepasste und flexible Gestaltung des <strong>Einsatz</strong>es<br />
sicherzustellen, bedarf es neben dem jeweiligen Einzelinstrument der Partizipation wie z.B.<br />
eine Bürgerversammlung eines ganzheitlichen Ansatzes, der Hilfestellungen und Konzepte zur<br />
Verfügung stellt, wie die Instrumente eingesetzt werden können.<br />
Im Folgenden soll der PRA-Ansatz näher beschrieben werden. Dieser ist das am häufigsten<br />
angewandte partizipatorische Verfahren in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Participatory Rural Appraisal (PRA)<br />
Entwickelt und begründet wurde der PRA-Ansatz hauptsächlich <strong>von</strong> Robert Chambers. Er<br />
beschreibt ihn als „*…+ a family of approaches and methods to enable rural people to share,<br />
enhance, and analyze their knowledge of life and conditions, to plan and to act“. (Chambers<br />
1994, 953; zitiert in Beckmann 1997, 80) Der Ansatz ist also kein zusammenhängendes<br />
Konzept, sondern vielmehr eine Reihe <strong>von</strong> analytischen und formalen Methoden, die<br />
überwiegend in der Projektplanung Anwendung finden, sich aber auch <strong>für</strong> Monitoring und<br />
Evaluierungszwecke eignen. Mittelpunkt der verschiedenen Methoden bildet jedoch immer die<br />
Beteiligung der Zielgruppen. Dies gilt sowohl <strong>für</strong> die Problemdefinition, der Suche nach<br />
Lösungsstrategien, Entscheidung über Eigenaktivitäten sowie auch sämtliche<br />
Projektmaßnahmen. (vgl. BMZ 1999, 17)<br />
Die Umsetzung des PRA-Ansatzes findet in Form eines Workshops statt. Dabei soll ein<br />
möglichst großer Teil der Bevölkerung angesprochen werden, wozu insbesondere auch<br />
benachteiligte Gruppen wie z.B. Frauen und Jugendliche zählen. Unter Umständen werden <strong>für</strong><br />
diese Gruppen gesonderte Workshops organisiert, um eine freie Meinungsäußerung zu<br />
ermöglichen bzw. zu verbessern. Zur Definition sozialer Zielgruppen wurden spezielle<br />
Techniken entwickelt wie z. B. die „group self selection“ (vgl. ebenda)<br />
Die Analyse setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen:<br />
- Erstellen eines vorläufigen Bezugsrahmens<br />
- Sekundärdatenanalyse des <strong>Einsatz</strong>ortes zur Erhebung der Sozialstruktur<br />
- Vorbesuch und Interview zur Bestimmung <strong>von</strong> zentralen Problemfeldern und Zielgruppen<br />
mit Hilfe <strong>von</strong> Schlüsselfaktoren