Einsatz von 3D-Stadtmodellen für Partizipationsverfahren - cpe ...
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8 Der Partizipationsbegriff im Kontext der<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
Theoretische Grundlagen<br />
„Ansteckend kann Demokratie nur wirken, wenn die nicht routiniert betrieben wird oder<br />
anderen mit Gewalt aufgezwungen, sondern mit Enthusiasmus gelebt wird. Einem<br />
Enthusiasmus ohne Überheblichkeit. Wenn es darum geht die Akzeptanz westlicher<br />
Errungenschaften in der Welt ….zu befördern, kommt es darauf an, Überzeugungskraft mit<br />
Bescheidenheit zu verbinden. (…) Enthusiasmus und Respekt vereinen sich in einem<br />
unschätzbaren Gut: der Kultur selbstbewussten Freiheit.“(Lepenies 2006, zitiert in:<br />
Zimmermann 2006, 9)<br />
Partizipation ist ein sehr weitgefasster und vielfältiger Begriff. Aus diesem Grund befasst sich<br />
dieses Kapitel nach einer allgemeinen Definition und einer grundsätzlichen Typologie<br />
ausschließlich mit Partizipation im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit im öffentlichen<br />
und politischen Bereich. Letzteres ist notwendig, da jede Form <strong>von</strong> öffentlicher Partizipation<br />
einen politischen Aspekt besitzt. (vgl. Beckmann 1997, 4) Im Hinblick auf das Thema dieser<br />
Arbeit handelt es sich dabei hauptsächlich um Partizipation auf Projektebene. Auf Partizipation<br />
der Länderebene wird nur oberflächlich eingegangen. Nach Erörterung der Grundlagen wird<br />
dargelegt, welche Beteiligungsmethoden im Jemen bereits angewandt wurden. In Deutschland<br />
gibt es mittlerweile eine Reihe <strong>von</strong> Beteiligungsverfahren und Ansätze. Sofern diese keine<br />
Relevanz <strong>für</strong> mögliche Beteiligungsmethoden im Jemen haben wird auf sie nicht näher<br />
eingegangen.<br />
Definition<br />
Der Begriff Partizipation stammt aus dem Lateinischen und ist eine Zusammensetzung aus den<br />
Worten pars (= Teil) und capere (= nehmen) und bedeutet somit Teilnahme bzw. Teilhabe. (vgl.<br />
Beckmann 1997,4)<br />
Dies bedeutet, dass Bürger an Planungsprozessen und gegebenenfalls auch bei der Umsetzung<br />
des Vorhabens beteiligt werden. Partizipation sollte institutioneller Bestandteil einer jeden im<br />
Rahmen eines demokratischen Gesellschaftsmodells agierenden Stadtplanung sein. (Streich<br />
2011, 165)<br />
8.1 Typologie <strong>von</strong> Partizipation<br />
Die Teilnahme oder Teilhabe der Bürger kann in vielen Abstufungen passieren, die <strong>von</strong> reiner<br />
Information bis hin zur unbeschränkten Übernahme <strong>von</strong> wesentlichen Entscheidungen im<br />
Planungsprozess reichen kann. Es existieren verschiedene Modelle, die <strong>von</strong> einer Einteilung<br />
<strong>von</strong> Staatsformen in die ihnen innewohnenden Partizipationsmöglichkeiten bis hin zu<br />
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