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Lobgesang - Antiquariat.de

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Berlin, von einigen Hausvätern Jüdischer Religion. 2.<br />

Aufl. Berlin, Mylius 1799. Tit., 86 S. – II. Teller, W. A.:<br />

Beantwortung <strong>de</strong>s Sendschreibens einiger Hausväter jüdischer<br />

Religion an mich, <strong>de</strong>n Probst Teller. Ebda., 1799. 2<br />

Bll., 60 S. – III. Beantwortung <strong>de</strong>s an Herrn Probst Teller<br />

erlassenen Sendschreibens einiger Hausväter jüdischer<br />

Nation. Nicht von Teller. Berlin, Maurer 1799. 46 S. – IV.<br />

Treue Relation <strong>de</strong>s ersten Eindrucks, <strong>de</strong>n das neuerlich<br />

erschienene an <strong>de</strong>n Probst Teller gerichtete Sendschreiben<br />

einiger Ju<strong>de</strong>n auf das Publikum machte. Ein Fingerzeig<br />

für die Ju<strong>de</strong>n. Berlin, o. Dr., 1799. 24 S. – V. (Teller, W. A.):<br />

Gespräch über das Sendschreiben von einigen jüdischen<br />

Hausvätern an <strong>de</strong>n Probst Teller, zwischen einem christlichen<br />

Theologen und einem alten Ju<strong>de</strong>n. Berlin, Rottmann<br />

1799. 43 S. – VI. An einige Hausväter jüdischer Religion<br />

über die vorgeschlagene Verbindung mit <strong>de</strong>n protestantischen<br />

Christen. Von einem Prediger in Berlin. Berlin,<br />

Dieterici, 1799. 59 S. – Der Fabrikant David Friedlän<strong>de</strong>r<br />

(1750–1834) wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> Moses Men<strong>de</strong>lssohns<br />

Wortführer und Organisator <strong>de</strong>r jüdischen Aufklärung und<br />

<strong>de</strong>s Reformju<strong>de</strong>ntums in Berlin. Das 1799 veröffentlichte<br />

Sendschreiben (I) an <strong>de</strong>n Berliner Oberkonsistorialrat<br />

Teller war ein Versuch einer religiösen Vereinigung von<br />

Ju<strong>de</strong>ntum und Protestantismus. Bestimmte Riten <strong>de</strong>r Religionen<br />

sollten abgeschafft wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n durch<br />

Taufe <strong>de</strong>r Eintritt in die christliche Religion ermöglicht<br />

wer<strong>de</strong>n, die sich zuvor allerdings vom Glauben an Jesus verabschie<strong>de</strong>n<br />

solle. Teller lehnte <strong>de</strong>n Vorschlag entschie<strong>de</strong>n<br />

ab, auch Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jüdischen Gemein<strong>de</strong> Berlins waren<br />

von <strong>de</strong>m Versuch Friedlän<strong>de</strong>rs, durch die Annäherung an<br />

die christliche Religion eine bürgerliche Gleichstellung zu<br />

erreichen, alles an<strong>de</strong>re als begeistert. Friedlän<strong>de</strong>r, durch die<br />

breite Ablehnung ernüchtert, blieb Ju<strong>de</strong>, konnte aber 1812<br />

die Gleichstellung in Preußen, die letztendlich auf seinen<br />

Vorstoß basierte, erleben. Vgl. dazu ausführlich Brocke,<br />

Visionen <strong>de</strong>r gerechten Gesellschaft, S. 17ff. – Tls. braunfleckig.<br />

Hübsch gebun<strong>de</strong>nes, gutes Exemplar!<br />

Kleinwächter, Robert: Erneuertes, und vermehrtes<br />

Warten-Buch. Das ist, Außführlicher Bericht von<br />

<strong>de</strong>m Ursprung <strong>de</strong>ß Uhralten Marianischen Gna<strong>de</strong>n-Bil<strong>de</strong>s<br />

zu Warta: Unter <strong>de</strong>m Fürstlichen Stifft<br />

Camentz <strong>de</strong>ß Heiligen Or<strong>de</strong>ns von Cistertz. Sambt<br />

<strong>de</strong>nen, bey <strong>de</strong>mselben, durch Fürbitt Unser Lieben<br />

Frauen erlangten Gna<strong>de</strong>n, und geschehenen Wun<strong>de</strong>rzeichen.<br />

Neys (Neisse), Joseph Schlögel 1711. 14<br />

Bll., 661 S., 1 Bl. Le<strong>de</strong>rband d. Zt. 4°. € 900,–<br />

Über KVK nur ein Nachweis in <strong>de</strong>r Straßburger Bibliotheque<br />

nationale (mit Provenienzangabe UB Königsberg)<br />

und ein mikroverfilmtes Exemplar in <strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Nationalbibliothek. – Loewe I, 5155. Sehr seltenes Werk<br />

<strong>de</strong>s Zisterziensers Kleinwächter über <strong>de</strong>n Wallfahrtsort<br />

Warta an <strong>de</strong>r Neisse mit <strong>de</strong>m Gna<strong>de</strong>nbild Unserer Lieben<br />

Frau. Neben <strong>de</strong>m geschichtlichen Überblick beschreibt<br />

ein Großteil <strong>de</strong>s Werkes die zahlreichen Wun<strong>de</strong>r und Heilungen<br />

an diesem Ort. – SS. 465/66 und 643–646 in <strong>de</strong>r<br />

Paginierung ausgelassen. – Ecken und Rückenen<strong>de</strong>n mit<br />

neuerem Le<strong>de</strong>r verstärkt, am oberen Rückenen<strong>de</strong> bereits<br />

wie<strong>de</strong>r lädiert. Rücken mit Fehlstellen, Gelenke angerissen.<br />

Vorsätze erneuert. Es fehlt wohl ein Frontispiz, allerdings<br />

konnte ich dafür keinen Nachweis in <strong>de</strong>m angegebenen<br />

Bibliotheksexemplar fin<strong>de</strong>n, Loewe schweigt sich dazu aus<br />

und das einzige über das Jahrbuch <strong>de</strong>r Auktionspreise seit<br />

1950 nachweisbare Exemplar (1970) hatte auch keines.<br />

Allerdings wäre ein solch umfangreiches Werk über ein<br />

Wallfahrtsbild ohne Abbildung schon recht ungewöhnlich;<br />

<strong>de</strong>r Titel zeigt auch eine Druckspur, die auf ein entferntes<br />

Frontispiz schließen lässt.<br />

Loen, Johann Michael v.: Der redliche Mann am<br />

Hofe in <strong>de</strong>n Begebenheiten <strong>de</strong>s Grafen von Rivera.<br />

Ulm und Memmingen, Gaum 1752. Mit gest. Frontispiz<br />

und 8 Kupfertafeln. 12 Bll., 552 S. HPrgt. d.<br />

Zt. € 480,–<br />

Goed. III, 348, 10; Lanckoronska-Oehler. I, 38. – Der erste<br />

<strong>de</strong>utsche Aufklärungsroman von europäischem Format<br />

und Loens Hauptwerk, erstmals 1740 anonym erschienen.<br />

Graf von Rivera nimmt in <strong>de</strong>m Werk die zentrale Gestalt<br />

ein und reist als politischer Heilsbringer von Hof zu Hof.<br />

Mit <strong>de</strong>r an die Adresse Friedrichs <strong>de</strong>s Großen gerichteten<br />

Schrift versucht Loen auf die politischen, sozialen und<br />

kirchlichen Verhältnisse im zersplitterten und rückständigen<br />

Deutschland hinzuweisen. Loen nahm 1752 <strong>de</strong>n<br />

Rufe Friedrichs auf die Stelle <strong>de</strong>s Regierungspräsi<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>r Grafschaften Tecklenburg und Lingen an. Goethe, ein<br />

Großneffe Loens (1694–1776), äußerte in Dichtung und<br />

Wahrheit: „Dieses Werk wur<strong>de</strong> gut aufgenommen, weil es<br />

auch an <strong>de</strong>n Höfen, wo sonst nur Klugheit zu Hause ist,<br />

Sittlichkeit verlangte…“. – Mit kl. Exlibris <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschamerikanischen<br />

Germanisten und Anglisten Victor Lange<br />

(1908–1996). – Gering berieben und etwas gebräunt. Gutes<br />

Exemplar!<br />

Weishaupt, Adam: Theses ex philosophia selectae<br />

quas in Alma, Catholica et Electorali Universitate Ingolstadiensi.<br />

Praesi<strong>de</strong> P. Josepho Widmann S. J. philosophiae<br />

professore ordin. Propugnandas suscepit<br />

praenobilis ac perdoctus dominus Joannes Adamus<br />

Josephus Weishaubt Philos. Mag. Ingolstadiensis<br />

Bojus. (Ingolstadt), Maria Anna Schleig, 1764. 2 Bll.,<br />

51 S. Geheftet. Folio. 29,5 × 21 cm. € 1200,–<br />

Das praktisch unauffindbare Erstlingswerk <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Illuminaten. Der hochbegabte Adam Weishaupt<br />

(1748–1830), in Ingolstadt geboren, verließ mit 15<br />

Jahren die Schule um sich <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Philosophie,<br />

<strong>de</strong>r Geschichte und Staatswissenschaften zu widmen. Früh<br />

verwaist wur<strong>de</strong> er von seinem Taufpaten Johann Adam<br />

Ickstatt, Professor und Direktor <strong>de</strong>r Universität Ingolstadt,<br />

unterstützt und geför<strong>de</strong>rt (nicht adoptiert, wie verschie<strong>de</strong>ne<br />

Quellen fälschlich behaupten); Ickstatt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Einfluss<br />

<strong>de</strong>r Jesuiten an <strong>de</strong>r Ingolstädter Universität zurückgedrängt<br />

hatte und auch die Benutzung nichtkatholischer<br />

Literatur in <strong>de</strong>r Lehre erlaubte, wur<strong>de</strong> zum wegweisen<strong>de</strong>n<br />

Mentor. In <strong>de</strong>r privaten Bibliothek Ickstatts konnte Weishaupt<br />

sich mit <strong>de</strong>r französischen Aufklärung vertraut<br />

machen, las antijesuitische und an<strong>de</strong>re von <strong>de</strong>r kirchlichen<br />

Zensur betroffene Schriften und begeisterte sich<br />

für freiheitliche I<strong>de</strong>en. In <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Disputation,<br />

<strong>de</strong>m Gönner Ickstatt gewidmet, stellt Weishaupt insgesamt<br />

149 Thesen zu naturwissenschaftlichen und technischen<br />

Problemen, unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Erklärungsversuche<br />

von Descartes und Isaac Newton, auf. Eine auch von <strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>rnen Rezeption <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>engeschichte Weishaupts und<br />

<strong>de</strong>r Illuminaten anscheinend völlig vergessene Schrift, die<br />

von <strong>de</strong>m sechzehnjährigen Weishaupt unter Vorsitz <strong>de</strong>s<br />

Jesuiten Widmann verfasst wur<strong>de</strong>!<br />

<strong>Antiquariat</strong> Uwe Turszynski 191

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