Flächennutzungsplan Neu-Ulm 2025 - Stadt Neu-Ulm
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her die Möglichkeiten der Gemeindeentwicklung insbesondere durch Wiedernutzbarmachung<br />
von Flächen, Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung<br />
zu nutzen sowie Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen.<br />
B.2 Politische Leitziele auf Bundes- und Landesebene<br />
In der Koalitionsvereinbarung vom 11. November 2005 hat die Bundesregierung die<br />
2002 beschlossene „nationale Nachhaltigkeitsstrategie“ bekräftigt. Unter dem Ziel einer<br />
nachhaltigen Entwicklung und vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen einschließlich des demographischen Wandels ist einer der<br />
Schwerpunkte, die Flächeninanspruchnahme zu verringern und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung<br />
zu fördern. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist kein theoretisches Grundsatzpapier,<br />
sondern praktische Orientierung zu nachhaltigem Handeln von Politik und<br />
Gesellschaft.<br />
Die unbebaute, unzerschnittene und unzersiedelte Fläche ist eine begrenzte Ressource.<br />
Neben den direkten Umweltfolgen einer Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />
– wie dem Verlust der natürlichen Bodenfunktionen durch Versiegelung, dem<br />
Verlust an fruchtbaren oder naturnahen Flächen sowie an biologischer Vielfalt – erzeugt<br />
jede <strong>Neu</strong>erschließung von Bauflächen im Umfeld der Städte auch mehr Verkehr.<br />
Dies führt zu weiteren Umweltbelastungen durch Lärm, Energieverbrauch und Schadstoffemissionen.<br />
Darüber hinaus ist die Zersiedlung auch mit einem erhöhten technischen<br />
und finanziellen Aufwand für die Bereitstellung und Unterhaltung der Infrastrukturen<br />
verbunden.<br />
Handlungsziel der Bundesregierung ist deshalb die Verminderung der Flächeninanspruchnahme<br />
für Siedlung und Verkehr auf 30 ha pro Tag sowie eine verstärkte Innenentwicklung<br />
bis zum Jahr 2020. Auch die Umweltminister der Länder haben sich am<br />
16. November 2007 für das 30-ha-Ziel ausgesprochen.<br />
Bereits 29.07.2003 haben Umwelt- und Innenministerium Bayern gemeinsam mit den<br />
kommunalen Spitzenverbänden und weiteren Partnern das „Bündnis zum Flächensparen“<br />
ins Leben gerufen. In einer gemeinsamen Erklärung haben sich die Partner verpflichtet,<br />
zu einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs beizutragen. Das im<br />
Konsens erarbeitete Aktionsprogramm wurde 2007 fortgeschrieben.<br />
Die <strong>Neu</strong>inanspruchnahme von Flächen für Siedlung und Verkehr lag deutschlandweit<br />
zuletzt bei 113 ha pro Tag (Durchschnitt 2003-2006). Dabei entfallen 90 ha auf den<br />
Siedlungsbereich und 23 ha auf Verkehrsflächen. Die Siedlungsentwicklung in Bayern<br />
hat dabei einen wesentlichen Anteil: Im selben Zeitraum wurden hier täglich im Durchschnitt<br />
17,2 ha Freifläche zu Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt.<br />
Die Zunahme der Verkehrsflächen erfolgt entgegen der Zielsetzung seit 1993 in<br />
Deutschland insgesamt ungebremst. Dabei ist die Hälfte des Verkehrsflächenwachstums<br />
auf den Bau von Erschließungsstraßen für <strong>Neu</strong>baugebiete zurückzuführen und<br />
beruht somit indirekt auf einem Wachstum der Siedlungsflächen. Die Siedlungsfläche<br />
der privaten Haushalte für Wohnen und Erholung stieg von 1996 bis 2004 um 25% und<br />
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