Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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16 Das Dichten des Wesens der Striime<br />
Wir beachten, daB Hcilderlin auch >sonst>JeztZeitpunktJeztHier>Hier>Hier< am Strorn, der<br />
>der Ister>HierStim-rrre des VolkesSchwindenden>Ahnungsvollen< (IV, 1bg ff. und I42tr.):<br />
STIMME<br />
DES VOLKES<br />
Du seiest Gottes Stimme, so glaubt ich sonst,<br />
In heilger Jugend;ja und ich sag es noch!<br />
IJm unsre Weisheit unbekiimmert<br />
Rauschen die Strijme doch auch, und dennoch<br />
Wer liebt sie nicht? und immer bewegen sie<br />
Das I{erz mir, htir ich ferne die Schwindenden<br />
Die Ahnungsvollen, meine Bahn nicht<br />
Aber gewisser ins IVIeer hin eilen.<br />
Als >Schwindende< gehen sie weg, sind sie nicht mehr gegenwdrtig<br />
- sie verstriimen und vergehen. Als >>Ahnungsvolle>HierTriigerBedeutung>Natur>bedeuten>geistigenSinnSinnbild>Allegorie.< heilJt. Das aus dem Griechischen stammende Wort<br />
sagt treffend, worurar es sidr handelt: &l"l.o- riyogerler,v. riyopefer,v<br />
(dyoqd - der iiffentliche Platz der Volksversammlung): 6ffentlich,<br />
fiir jedermann verstd.ndlich kundtun. dllo - etwas<br />
anderes - kundtun, etwas anderes ndmlich, als das ist. was<br />
das Bild fi.ir sich erscheinen la8t. ,illqyogla ist eine Kundgabe<br />
von etwas anderem durch etwas - niimlich durih sinnlich Erfahrbares<br />
und Bekanntes. Zw den >AllegorienAllegorienGleichnisse