Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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130 Die Deutung des Menschen in Sophokles' Antigone<br />
b) Die N4ehrdeutigkeit der Dichtung<br />
Schon in diesen wenigen Hinweisen auf wesentliche Worte dieser<br />
Dichtung ist uns jetzt das Riitselhafte begegnet, da8 sie in<br />
einer eigentiimlichen Mehrdeutigkeit sich halten. Diirfen wir<br />
da noch envarten, daB etwa das SchluBrvort davon sich ausnehme?<br />
Der Schein der klaren Entschiedenheit des SchluBwortes<br />
ist vielleicht in der Tat nur ein Schein und gar der htichste<br />
Schein.<br />
Wenn wir hier von der Mehrdeutigkeit des Wortes der griechischen<br />
Dichtung sprechen, meinen wir nicht, daB der Dichter<br />
mit den Worten spiele und daB nur die dichterische Behandlungsart<br />
des >Stoffes< sich dieses Kunstmittels bediene. Vielmehr<br />
gilt dies: Die griechische Dichtung ist in sich mehrdeutig,<br />
weil das zu Dichtende in der Wahrheit seines Wesens mehrdeutig<br />
ist. Fiir unser heutiges Erfassen freilich miissen wir<br />
Umwege suchen und erst eine Bedeutung und eine Eindeutigkeit<br />
festmachen, um von ihr aus urspriinglicher zu verstehen.<br />
c) Das Wissen vom Herd und das V[/iihnen. Das Ungesagte<br />
im Gesagten<br />
Was meint das Wort vom >Herd