Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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5+ Das Didtten des Weseru der Strime<br />
Die metaphysisdteVorstellung uon Raum und Zeit<br />
cc<br />
dert aus sich und fiir sich und entwickelt in siih eine eigens<br />
Art von Disziplin und eine eigene Art von BewuBtsein d". Si":<br />
ges. so ist z. B. die Fabrikation von Fabriken zur Fabrizierun-o<br />
von Fabrikaten, nd.mlich Masdrinen, die selbst wieder Mu..hil<br />
nen fabrizieren, also die Erstellung einer Werkzeugmur.hinunfabrik,<br />
ein einziger in sich gestaffelter Triumph. Oru Fu.ri<br />
nierende dieses Vorgangs kann weithiir und zumal in der<br />
Koppelung mit der technisihen Disziplin das >Elendu tib"._<br />
decken, in das die Technisierung den Menschen stiiBt. Vielleicht<br />
gibt es dieses >Elend< fiir den vollendeten technisc.hen<br />
Menschen gar nicht mehr. nie neuzeitliche Maschinentechnik<br />
ist metaphysisdr begriffen eine eigene Art der >Wahrheit>WerkzeugesMittel< bleiben. Diese fiir den gemeinen Ver_<br />
stand einleuchtende Uberlegung ist gleichwohl irrig. Wer sagt<br />
denn, da8 etwas, was nicht Mittel sei, dann notwendig Zweik<br />
sein mtisse, da8 umgekehrt, was niiht der Zweck sei, dann<br />
eben doch nur den Charakter eines Mittels behalten kiinne?<br />
wer sagt denn, daB dieses Zweck-Mittel-verhdltnis iiberhaunt<br />
und sogleich ausreiche als das Entweder-Oder, in das die Bestimmung<br />
der neuzeitliihen Technik hineingepre8t werden<br />
miisse? Die Frage, ob die neuzeitlidre Technik ein Mittel oder<br />
Zweck sei, ist als Frage schon irrig, weil sie das Wesen der neuzeitii&en<br />
Technik gar nicht fa6t. Und dieses Wesen wird<br />
nicht fa8bar, weil wir gerade das, worin es festgemacht ist, die<br />
Raum-Zeit-Ordnung und die Raum-Zeit-Einheit. fiir das<br />
Fraglose nehmen.<br />
Diese selbe Fraglosigkeit von Raum und Zeit und ihrer for-<br />
,n"lhaft gewordenen Einheit ist es nun auch, die sich uns so-<br />
.-t"i& uh die Zuflucht anbietet, mit deren }Iilfe wir die Einund<br />
Wandersdraft und damit<br />
{"ituonOrtschaft<br />
diese selbst in<br />
ilrer Sondetung bestimmen m6drten. Weil wir in der Beherr-<br />
,&uog<br />
von Raum- und Zeitverhdltnissen iiber ein HijchstmaB<br />
der maschinellen Sicherheit verfiigen, hat sich der Anschein<br />
breit gemacht, als seien wir deshalb auch des \{esens von Raum<br />
wd.Zeit<br />
gewiB. Weil fi.ir die Physiker und Techniker die vierdimensionale<br />
Mannigfaltigkeit x y z t das physikalisch und<br />
te&nisch Fraglose bleibt, ja bleiben mu8, deshalb sieht es so<br />
aus, als sei die Einheit von Raum und Zeit solches, was einer<br />
Befragung nicht nur nicht bediirfe, sondern ein Fragen auch<br />
nic.ht mehr zulasse. Doch ist diese Sicherheit dieses Fraglosen<br />
nur ein Schein. Wenige Schritte geniigen, um diesen Schein<br />
zu zerstiiren.<br />
8. Die metaphysische Vorstellung uon Raum und Zeit und ihre<br />
Fragwilrdigkeit<br />
Wir fragen: Was ist und wie ist dieses Selbstverstdndliche,<br />
worinnen wir uns bewegen und was Raum und Zeit hei8t?<br />
Sind Raum und Zeit etwas )ObiektivesGegenstdndeRaum>wann>zwischenObjekte