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Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe

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Ir I<br />

18 Das Dichten des Vl/esens der Strdme<br />

Recht setzt. Audr im Symbol liegt die Verweisung eines Sinnlichen,<br />

des Ringes, auf ein Nichtsinniiches - Seelisches - Geistiges<br />

- zundchst die Zusammengehiirigkeit der Freunde, die<br />

Freundschaft. Auch das >>Syrnbol< ist Sinn-bild.<br />

Za den Sinn-bildern nach deren weitestem Begriff kann<br />

auch das gerechnet werden, was wir >BeispieleMetapher< - peroqopd - Ubertragung;<br />

Sinn-bild ist in ge'lvisser Weise auch jedes >Ab-zeichenSinn-bildes< und dieses iiberhaupt seinen Grund hat. Das ist<br />

die Unterscheidr"rng eines sinnlichen Bereiches und eines nichtsinnlichen<br />

Bereiches. In allem Gebrauch von Sinn-bildern wird<br />

diese Unterscheidung als vollzogen vorausgesetzt. fJer entscheidende<br />

Vollzug dieser Unterscheidung und ihre fiir das Abendland<br />

ma8gebende Entfaltung und Gliederung geschah im<br />

Denken Platons. Dabei wird wesentlich, dafi der nichtsinnliche,<br />

der seelisdre, geistige Bereich die wahre Wirklichkeit ist, der<br />

sinnliche Bereich eine Vor- und Unterstufe. Bezeichnet man<br />

nun den Bereich des Sinnlichen im weitesten Sinne als den<br />

>physischenWeItmetaphysischVorlesungen iiber die Asthetik<<br />

(WW.X 1, 48): >Das Sinnliche des Kunstwerkes soll nur Daseyn<br />

haben, insofern es fiir den Geist des Menschen, nicht aber<br />

insofern es selbst als Sinnliches fiir sich selber existiert.< fm<br />

Sinne Hegels ist ein fiir sich seiber existierendes Sinnliches<br />

z. B. das mit mancherlei Farbe iiberstrichene Stiick Stoff -<br />

dieses Ding aber ist nicht das Gemiilde Rembrandts. Das Gem?ilde<br />

ist aber auch nicht nur auf das stoffIiche Ding aufgetragen,<br />

sondern dieses stoffliche Ding ist in das Gemiilde aufgehoberr<br />

und ist ietzt, was es ist, nur durch dieses. Im Hinblick<br />

auf das metaphysische Wesen der Kunst kijnnen wir auch sagen:<br />

Alie Kunst ist sinnbildlich. >Bild< steht dann fiir das<br />

sinnlich Wahrnehmbare iiberhaupt, das auch der Ton sein<br />

kann. >Sinn< steht fiir das Nichtsinnliche, das verstanden und<br />

gedeutet wird und im Verlauf der Metaphysik mannigfache<br />

Bestimmungen erhalten hat: Das Nicht- und lJbersinnliche ist<br />

das Geistige, das Ideelle sind die Ideale und die >Werte

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