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Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe

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136 Die Deutung des hlenschett in Sophokles' Antigone<br />

Der I-Ierrl aLs das Sein<br />

t57<br />

der Unheimliche zum Herd eine Wesensbeziehung habe, abql<br />

dieienige des Vergessens und der Verblendung, der zufolge q1<br />

nicht das Sein im Blick und im Andenken haben kann. Drrrq\<br />

die Versto8ung wird ja erst in aller Hdrte gesagt, wohin ds..<br />

Unheimliche gehiirt - niimlich zum Sein, das alles Seiende bsstimmt<br />

und in solcher Bestimmung bewahrt und in der F{u1<br />

h?ilt. Dann wdre der Herd, um den herum allein alles und zumal<br />

der Mensch heimisch sein kann, das Sein? Aber davol<br />

spricht das Schlu8wort des Chorgesanges doch nirgends. Gewi8<br />

nicht. Und wir behaupten am allerwenigsten dies, daB es<br />

davon sprechen sollte, weil es als Schlu8wort, das alles trrigt,<br />

eher den Charakter des Versdrweigens hat. Und doch ist der<br />

I{erd genannt - 6otiq,. Und doch beruft sich das Wort auf ein<br />

Wissen, das auf den Herd und das Heimische und das Heimischsein<br />

bezogen sein mu8. Wie anders sollte es sich sonst<br />

gegen das Wihnen des Unheimischen absetzen?<br />

Wiederholung<br />

Schon aus dem einleitenden Zwiegesprdch zwischen Antigone<br />

und Ismene wird offenbar, daB auch Antigone, ja sie sogar in<br />

einem hijchsten Sinne, dem Bereich des Eelv6v angehiirt. Sie<br />

macht das Erjagen des lJnausrichtbaren zum lJrsprung ihres<br />

Wesens. Sie wiihit das Gesdrick als das, was allein sc-hicklich<br />

ist. Dadurch nimmt sie das Unheimischsein auf sich. Dieses Erfahren<br />

und Durchmachen ist das hiichste Handeln und die eigentlidre<br />

Geschichte ihres Menschentums, die t6lpa ihres !Vesens<br />

selbst. Verborgen bleibt allerdings zundchst, worin ihr Unheimischsein<br />

besteht. Ungesagt bleibt daher auch, rvas zum<br />

Heimischwerden und Heimischsein gehiirt. Das Chorlied<br />

scheint sich iiberhaupt iiberall nur im Sagen des Un-heimischen<br />

zu halten. Das SdrluBwort aber scheint vollends dieserr<br />

Schein zu bestdtigen. Denn auch das SchluBwort und gerade<br />

dieses spricht verneiaend, in der Art einer Versto8ung. Dem-<br />

gefra0 ist sowohl das, was im Chorlied genannt wird, das 6elv6v,<br />

f,3s Ungemeine und Unheimliche, als auch die Art und Weise,<br />

g/ie zuletzt von ihm gesagt wird, die Verwerfung, jedesmal<br />

Dnegativ

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