Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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D er geschichtlidt griindende G ei st t63<br />
162 Das Wesen des Dichters als Ila.lbgott<br />
1 Vgl. Vorlesung Winter-Semester 1941/42; GA. Bd. Sg, S. 169 ff. Gehorsam zur Aneignung seines Eigenen gerade im Beginn,<br />
sich erst die volle Wahrheit des Wortes: >>nicht an der Queli>istnicht zu HauB>an der Quell< heimisch werden und da_<br />
bewegen. Es ist noch gegen das ihm zugeschickte Geschick verschlossen.<br />
zu mu8 der >Geistan die Quelle< gehen.<br />
Damit aber ist es von seinem eigenen Wesens-<br />
An die eigentliche Quelle zu gehen, ist der schwerste Gans.<br />
ursprung in gewisser Weise ausgeschlossen. Das geschichtliche<br />
Er ist schwer, sowohl weil er in seiner Notwendigkeit a;<br />
Menschentum ist mit der entfalteten Wesensfiille seines Geschicks<br />
schwersten zu erkennen ist, als auch deshalb, weil der Vollzug<br />
das Htjchste fordert. Wie soll denn das Gehen an die QueIIe<br />
erst noch iiberhaupt eigens bedacht werden, da doch der Geist<br />
in seinem Wesen und nur aus seinem Wesen iiberhaupt und<br />
schon Geist ist. Und wenn gar ein Gehen an die Quelle doch<br />
noch niitig sein sollte, was ktjnnte leichter sein als das Gehen<br />
zu dem, worin und wobei er schon ist? Aber dieser Anschein<br />
des Leichtesten verhiillt das Schwerste. Dem Leidrtesten folgend<br />
weicht der Mensch dem Schwersten aus. Daher sagt Hiilderlin<br />
das Wort in dem Gedicht >Andenken< (4. Strophe):<br />
noch nicht vertraut, in ihr nicht >>zu HauBaber wie Flammen Wirket von<br />
oben und priift Leben (d. h. >das Eigeneder gemeinsame Geist<<br />
sein. Im Geist waltet daher die Sehnsucht zu seinem eigenen<br />
Wesen. Also mu8 der Geist um seines Wesens willen und im