Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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4€ Das Dicltten des Wesens der Strdrne<br />
ten< gebracht: x y z - Koordinaten, d. h. Zuordnungslinien<br />
Diese Koordinaten sind zugleich analytisch, und d. h. a.ithnru.<br />
tisch-algebraisch gedacht, Zahlen, die in ihrer Verdnderlichkeit<br />
jeweils den Ort des jeweils gewd.hlten Raumelemells.<br />
bestimmen. Wird das Raumelement als bewegt gedacht, d. h<br />
als solches, das >in der ZeitfolgeWeltlinie< begreift und sie<br />
als vierte Dimension den Raumkoordinaten zuordnet. Die vierdimensionale<br />
Raum-Zeit-Welt und nur sie bestimmt jedes<br />
Weltelement zu einem solchen. Etwas isf aber fiir die rechnen_<br />
de Betrachtung das, was es ist, nur durch das, was es leistet.<br />
Und die Leistung, d. h. Arbeit pro Zeiteinheit, bestimmt sich<br />
aus dem Produkt von Kraft und Weg dividiert durch die Zeit.<br />
Die Wirklichkeit eines Wirklichen bestimmt sich, d. h. berriBt<br />
sich, aus seiner WirkungsgrijBe. Dabei ist die Grii8e der !Virkung<br />
nicht eine bloBe Eigenschaft des Wirklichen, sondern das<br />
allein giiltige wirkliche selbst. Das wirkliche ist nichts anderes<br />
als das Wirkungsquantum. Nur eine so bestimmte und bestimmbare<br />
Wirkungsgrti8e ist ein Wirkliches. Genauer: von dicsem<br />
Wirklichen aus wird alle >Wirklichkeit< gedacht.<br />
Alles neuzeitliche Denken iiber das Wirkliche jeder Art ist<br />
Ordnungsdenken im Sinne des Zuordnungsdenkens. Zugeordnet<br />
wird Leistung zu Leistung, Arbeit zu Arbeit. Der Name<br />
fiir menschliches Tun und Trachten, >arebeitLeistungFunctio<<br />
,*-di" Verrichtung und Leistung, das, was ein Vorgang ab-<br />
"irft,na Etfol9,."rgibt' Die Wirklichkeit des Wirklichen<br />
"1<br />
iot"Ut in seinem Wirken, d' h' in der Wirksamkeit, d. h. in<br />
i,, Leistung, d. h. in der Funktion' Das Wirkliche ist nicht<br />
J"U aur in sich Bemhende und Ruhende und Bestehende, die<br />
Substanz,<br />
sondern die Funktion. Die Philosophie hat bereits<br />
irn vorigen Jahrhundert die Umbildung des Substanzbegriffes<br />
in den Funktionsbegriff klar erkannt und ausgesprochen. Sofern<br />
nun das Wirkliche als Funktion begriffen und zugleich<br />
der mathematisch-technischen Berechenbarkeit unter-<br />
,-t"[t *i.d, muB auch das mathematische Denken sich entsprecihend<br />
wandeln.<br />
Im Beginn der Neuzeit entsteht die Fluxions- und Funktionsrechnung,<br />
die rnetaphysisde der Naturrvirklichheit als<br />
einem funhtionalen Wirkungszusammenhang in Raum und<br />
Zeit zugeordnet ist. Das Ganze des Wirklichen ist ein System<br />
von wechselweise abhdngigen funktionalen Zustandsd.nderungen.<br />
a : f (b). a ist nichts anderes als Funktion von b. >Sein<<br />
heiBt niihts anderes als Funktionsein und Funktiondrsein von<br />
b. Insgleichen wird das Ursachesein von etwas (Kausalitdt), also<br />
das Wirken eines Wirkenden, d. h. die Wirklichkeit des Wirklichen,<br />
>funktional< gedacht. Kant hat diese Auffassung des<br />
Ursadreseins, d. h. des Wirkens, erstmals auf den philosophischen<br />
Begriff gebracht: >rverursachtsein durch etwas>Zwecke< sind nur eine Art von lJrsachen, und<br />
die Zweckmii8igkeit ist ein Ursache-Wirkungsverhdltnis, das<br />
der Funktionalisierung muB unterworfen werden kijnnen.<br />
WeiI nun diese Weltordnung in ihrem eigenen Bezirk fortgesetzt<br />
durch das Geordnete neu bestdtigt und durch die Anhdufung<br />
von Erfolgen immer bestdtigter wird, miissen auch<br />
die Grundztige dieser Ordnung und sie erst recht als das erscheinen,<br />
was keiner weiteren tsestiitigung mehr bedarf. Dieses<br />
ist mit das metaphvsisch Entsdreidende im Wandel des