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Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe

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Das Didtten des Wesens der Strtime<br />

Ferngldnzend, am Olympos drunten,<br />

Da der, sich Sihatten zu suchen<br />

Vom heissen Isthmos kam,<br />

Denn voll des Muthes waren<br />

Daselbst sie, es bedarf aber, der Geister wegen,<br />

Der Kiihlung auch. Darum zog jener lieber<br />

An die Wasserquellen hieher und gelben Ufer,<br />

Hoch duftend oben, und sdewarz<br />

Vom Fichtenwald, wo in den Tiefen<br />

Ein Jiiger gern lustwandelt<br />

Mittags, und Wachstum hiirbar ist<br />

An harzigen Bdumen des Isters,<br />

Der sdreinet aber fast<br />

Riikwiirts zu gehen und<br />

Ich mein, er miisse kommen<br />

Von Osten.<br />

Vieles wd.re<br />

Zu sagen davon. Und warum hd.ngt er<br />

An den Bergen gerad? Der andre<br />

Der Rhein ist seitwdrts<br />

Hinu'eggegangen. Umsonst nicht gehn<br />

Im Troknen die Striime. Aber wie? Sie sollen nemlich<br />

Zur Sprache seyn. Ein Zei&enbraucht es,<br />

Nichts anderes, sdrlecht und recht, damit es Sonn'<br />

Und Mond trag'im Gemiith', untrennbar,<br />

Und fortgeh, Tag und Na*rt auch, und<br />

Die }limmlischen warm sich fiihlen aneinander.<br />

Darum sind jene auch<br />

Die Freude des Hiichsten. Denn wie kdm er sonst<br />

I{erunter? Und wie Hertha griin,<br />

Sind sie die Kinder des Himmels. Aber allzugedultig<br />

Scheint der mir, nicht<br />

Freier, und fast zu spotten. Nemlich wenn<br />

Angehen soll der Tag<br />

Anmerhungen zu Hijlderliru <strong>Hymne</strong>ndidttung 5<br />

In der Jugend, wo er zu wachsen<br />

Anfringt, es treibet ein anderer da<br />

Hoch schon die Pracht, und Fiillen gleich<br />

In den Zawrn knirscht er, und weithin hiiren<br />

Das Treiben die Liifte,<br />

Ist der betriibt;<br />

Es brauchet aber Stiche der Fels<br />

Und Furchen die Erd',<br />

Unwirthbar wdr es, ohne Weile;<br />

Was aber jener thuet der Strom,<br />

Weis niemand.<br />

Das Gedicht dichtet einen Strom. Die Strijme gehilren zu den<br />

Wassern. Wenn zu solcher Dichtung einiges angemerkt wird,<br />

bedenken wir, was anderen Orts von den Wassern gesagt ist:<br />

Der Urahn aber<br />

Ist geflogen iiber der See<br />

Sdrarfsinnend, und es wunderte sich<br />

Des Kiiniges goldnes Haupt<br />

U"* Geheimniss derWasser,<br />

3f<br />

>DerAdler< (IY,225)<br />

b) Eriirterung des Anfangs: >Jezt komme, Feuer!<<br />

Das Gedicht >>Der Ister< beeinnt als ein Rufen:<br />

l"rt io-*".<br />

Feuer!<br />

>>DasZitieren

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