Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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72+ Die Deutung des Menschen in Sophokles' Antigone<br />
Die Zutesprache uon Antigone und Isrnene<br />
r25<br />
ohn Wahrheit bei dir selbst du gehst, den Freunden {reilich<br />
wahrhaft Freundin bieibst.<br />
Dieses sehr hintergriindige Wort der Ismene schlie8t das Zrvie.<br />
gesprdch der Schwestern ab. Das unmittelbar voraufgehende<br />
Wort der Ismene ist jedoch dasjenige, worin sich alles sammell,<br />
was in diesern Zwiegesprd.ch ans erste Licht kommen soll. Und<br />
was so gleich am Beginn, obzwar noch unbegriffen, crscheine4<br />
muB, das ist nichts anderes als das Wesen der Antigone. IJas<br />
vorletzte Wort der Ismene in diesem Gesprdch lautet:<br />
L dqlitv Di S4q&v oi rg6nel rdpfllovo.<br />
AJs Anfang aber jenes zu erjagen, unschicklich bleibt's,<br />
wo gegen auszuridrten nichts.<br />
Zur Verdeutlichung dieses Wortes bedarf es einiger Hinweise<br />
auf den Bau des ganzen Verses, dem Ahnliches wir in aller<br />
Dichtung sonst vergeblich suchen. Am betonten Beginn steht:<br />
dg1f1v und am gleichbetonten Versende: r&pf1crvc.<br />
tdpfllavu - das, wogegen nichts auszurichten ist und was daher<br />
selbst das schlechthin Unausrichtbare bleibt. Dies aber ist<br />
das Zu-geschickte, das Geschick und sein Wesensgrund. Denken<br />
wir den Vers vom Ende her, dann sagt der Spruch, das<br />
Unausrichtbare zum alles bestimmenden Anfang (Ursprung)<br />
alles menschlichen Seins zu machen, ist ni