Hölderlins Hymne “Der Ister” - gesamtausgabe
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158 Das Wesen des Dichters als Halbeott<br />
Der geschichtlidt gri,indende Geist<br />
159<br />
sentliche und eindeutige, wenngleich noch nicht vollentfaltete<br />
Bedeutung. Wir gingen auf Abwegen, wollten wir meinen, 'vvis<br />
es neuerdings mehrfach geschieht, Hiilderlin habe den meta_<br />
physischen Begriff >>des GeistesPhilosophie<<br />
entlehnt und in seiner Dichtung hier und da iibernommen.<br />
Abwegig ist diese Meinung aus zwei Griinden: Einmal deshalb,<br />
weil kein Dichter, zumal nicht ein Dichter vom Range<br />
Hiilderlins, >BegriffePhilosophie< bedeutet. Aus dem Gesagten<br />
wird klar, daB Htjlderlins Wort >>der Geist< seiner Bedeutung<br />
nach von der deutschen Metaphysik bestimmt ist,<br />
aber nicht mit dem identisch ist, was diese in ihren Begriffen<br />
des >subjektiven< und >objektivensystematisch<<br />
denkt. Nach dem metaphysischen Begriff ist >der Geist<<br />
schlechthin >das AbsoluteDes gemeinsamen Geistes Gedanken,, gehtiren<br />
aber wesentlich zum Geist, weil das Denken das Sein<br />
des Geistes ausmacht. Der Geist ist >eigentlich.sind< in einem ausgezeichneten Sinne. Deshalb<br />
sagt Hiilderlin in einem Vers der <strong>Hymne</strong> >Wie wenn am<br />
Feiertage . . .