WO EIN WILLE – DA EIN WEG - GLE International
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Symposium: Theologie und Seelsorge<br />
Heilkunde von einer religiösen Heilsvermittlung. Andererseits<br />
begründete er seinen persönlichen Glauben als eine<br />
ich-hafte Entscheidung und emotionale Erfahrung. Reflexion<br />
und Transparenz der eigenen religiösen oder spirituellen<br />
Glaubens-Voraussetzungen sind Themen, denen in<br />
der psychotherapeutischen Ausbildung bis heute zu wenig<br />
Beachtung geschenkt wird. Erst auf Grundlage der eigenen<br />
Position kann das wichtige Feld religiöser und spiritueller<br />
Bedürfnisse und Erfahrungen therapeutisch bearbeitet werden.<br />
Das existenzanalytische Menschenbild bietet dafür die<br />
besten Voraussetzungen (vgl. Bürgi 2012).<br />
Literatur<br />
Kaiser P (2007) Religion in der Psychiatrie <strong>–</strong> eine (un-)bewusste Verdrängung?<br />
Göttingen: V & R<br />
Koenig H (2012) Spiritualität in den Gesundheitsberufen. Stuttgart: Kohlhammer<br />
Kriz J (2012) Antrag der AGHPT an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie.<br />
Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie 11/2,<br />
311-330<br />
Längle A (2011) Geist und Existenz. Zur inhärenten Spiritualität der Existenzanalyse.<br />
Existenzanalyse 28/2, 18-31<br />
Maslow A (1970) Motivation and Personality, 2nd. Ed., New York, Harper<br />
& Row<br />
Noyon A, Heidenreich T (2012) Existenzielle Perspektiven in Psychotherapie<br />
und Beratung. Weinheim: Beltz<br />
Utsch M (2011) Spiritualität in therapeutischen Beziehungen. In HW Hoefert,<br />
C Klotter (Hg), Wandel der Patientenrolle. Göttingen:<br />
Hogrefe, 235-254<br />
Bürgi D (2012) Spiritualität in der Pflege <strong>–</strong> ein existentieller Zugang. Spiritual<br />
Care 1/1, 10-23<br />
Elkins DN (2005) A Humanistic Approach to Spiritually Oriented Psychotherapy.<br />
In L Sperry, EP Shafranske (eds) Spiritually Oriented<br />
Psychotherapy. Washington: APA, 131-152<br />
Frankl VE (1961) Vorwort. In DF Tweedie: Logotherapy and the Christian<br />
Faith. London<br />
Frankl VE (1984) Der leidende Mensch. Anthropologischen Grundlagen<br />
der Psychotherapie. Bern: Huber<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Dr.phil. Michael Utsch<br />
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen<br />
Auguststraße 80<br />
D-10117 Berlin<br />
utsch@ezw-berlin.de<br />
10 Jahre <strong>GLE</strong>-Ö<br />
Rückblick und Feier<br />
Bereits im Februar 1983 wurde das „Institut für Logotherapie<br />
und andere Methoden der Psychotherapie“ im Hörsaal<br />
der Wiener Poliklinik unter der Leitung von Eva Kozdera<br />
und den Mitarbeitern Gabi Vesely und Alfried Längle eröffnet.<br />
Im November begann die Ausbildung in Existenzanalyse<br />
und Logotherapie mit zwei Gruppen unter der<br />
Leitung von Alfried Längle und Eva Kozdera.<br />
Zwei Jahre später, 1985 im Februar, wird die „Gesellschaft<br />
für Logotherapie und Existenzanalyse“ (<strong>GLE</strong>-Wien) unter<br />
dem Ehrenvorsitz von Viktor E. Frankl mit 8 Gründungsmitgliedern<br />
vereinsbehördlich anerkannt und im April fand<br />
die erste Tagung unter dem Titel „Der Wille zum Sinn“ mit<br />
21 TeilnehmerInnen statt.<br />
Der Verein wuchs, wurde größer; mehr als 700 Mitglieder,<br />
Ausbildungskurse in beinahe allen Bundesländern, Herbsttagungen<br />
und Kongresse, die wissenschaftliche Zeitung<br />
der <strong>GLE</strong>, und viele internationale Aktivitäten. Das erforderte<br />
schließlich eine Strukturveränderung. Auf der Mitgliederversammlung<br />
der <strong>GLE</strong> am 27.April 2002 in Salzburg<br />
wurde mit Beschluß, die <strong>GLE</strong>(-Wien) in eine <strong>GLE</strong>-Österreich<br />
umgewandelt und ein internationaler Dachverband, die<br />
<strong>GLE</strong>-<strong>International</strong>, gegründet. Das war ein historischer Moment,<br />
bei dem eine Trennung der Aktivitäten vorgesehen<br />
wurde <strong>–</strong> in den internationalen Bereich und in Länderbereiche<br />
(Ö, D, CH).<br />
Bei der anschließenden 1.Vorstandswahl der <strong>GLE</strong>-Ö wurde<br />
Dr. Liselotte Tutsch als Vorsitzende, Univ.Prof.Dr. Elisabeth<br />
Wurst als stellvertretende Vorsitzende und Dr. Karin<br />
Luss, Dr. Anton Nindl, Dr. Christine Orgler, Michaela Probst,<br />
Mag. Uschi Reischer und Dr. Rudolf P.Wagner mit großer<br />
Zustimmung in die Vorstands-Funktionen gewählt.<br />
Seither sind 10 Jahre vergangen, beinahe 3 Vorstands-perioden.<br />
Dieser 10-jährige Geburtstag wurde heuer im April,<br />
anlässlich des <strong>GLE</strong>-I-Kongresses in Wien im Museumsquartier<br />
mit einem Sektempfang gefeiert.<br />
U.C.Reischer<br />
112 EXISTENZANALYSE 29/2/2012