Endbericht WeinKlim - SERI
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WEINKLIM – Abschlussbericht März 2010 142<br />
Schadensfällen werden können. Da der Weinbau Netze bisher primär gegen Vogelfraß ab August<br />
oder September eingesetzt hat, sind für einen kombinierten Einsatz, der auch schattierende und<br />
hagelabwehrende Wirkung haben soll, möglicherweise weitere technische Entwicklungen<br />
erforderlich.<br />
A 10. Bei Spätfrostgefahr Entwicklung von Möglichkeiten der Luftumwälzung<br />
Sowohl das phänologische Monitoring als auch die Auswertungen der langfristigen<br />
Temperaturreihen haben gezeigt, dass Austrieb und erste Triebentwicklung immer früher<br />
stattfinden, während sich der Termin des letzten Frühjahrsfrosts nicht in gleicher Weise nach vor<br />
verschiebt, sondern weiterhin zwischen Ende März und Anfang Mai liegt. Während früher durch<br />
das Anzünden großer Feuer eine vertikale Luftzirkulation in Gang gesetzt werden sollte, um<br />
Strahlungsfrost entgegenzuwirken, wird heutzutage eher mit großen Gebläsen versucht, die<br />
Stabilität der Luftschichtung zu durchbrechen. Wie auf energetisch günstige Weise<br />
Luftturbulenzen erzeugt werden und diese Verfahren für ganze Rieden eingesetzt werden<br />
könnten, beinhaltet noch einigen F&E-Bedarf.<br />
A 11. Optimierung Laubwandhöhe und Höhe der Traubenzone<br />
Die Einstellung einer optimalen Laubwandhöhe bzw. Architektur der Laubwand hat durch die<br />
damit verbundene unterschiedliche Laubfläche pro Grundfläche (leaf area index) Rückwirkungen<br />
auf den Wasserverbrauch der Rebe und den Wasserhaushalt des Bodens. Bei Traubenwelke<br />
bzw. bei dabei empfindlichen Sorten wie Zweigelt wird vermutet, dass diese Maßnahme das<br />
Schadauftreten vermindern kann. Arbeiten zu dieser Thematik werden auch in Zukunft noch<br />
fortgesetzt werden müssen.<br />
Wasserhaushalt<br />
A 12. Optimierung des Gründecken-Managements<br />
Wasserressourcen-Management und Bodenerosionsschutz im Weingarten haben viele<br />
Querverbindungen. Bereits bei Besprechung der Mitigationsmaßnahmen wurde auf die Vorteile<br />
einer Gründecke und Minimierung der Bodenbearbeitung eingegangen, sodass sogar die<br />
Ausweitung der Begrünung auf den Unterstockbereich angedacht werden sollte. Vermindert wird<br />
durch eine Gründecke nicht nur die Bodenerosion, sondern der Anstieg des organischen<br />
Kohlenstoffgehalts im Boden hebt auch seine Wasserspeicherfähigkeit. Obwohl im Trockengebiet<br />
die Konkurrenz zwischen Gründecken-Transpirationsfläche und Reb-Transpirationsfläche um die<br />
gleiche Ressource Wasser sorgfältig zu beobachten ist, so hilft andererseits aber diese<br />
Gründecke auch zur Erhöhung des Bodenwasser-Speicherpools und hält dadurch mehr Wasser<br />
für die Zeiten hohen Bedarfs zurück. Rechtzeitiges Mulchen reduziert den Konkurrenzdruck, ohne<br />
die Vorteile der Gründecke aufzugeben. Frässaat zur Neuanlage oder Lückenfüllung sorgt für<br />
einen bodenschonenden Erhalt der Gründecke. Weiters ist die Habitats-Funktion der Gründecke<br />
für Nützlinge nicht zu vernachlässigen, wenn darauf geachtet wird, dass geeignete Wirtspflanzen<br />
in der Artenmischung enthalten sind.<br />
A 13. Entwicklung Unterstock-Begrünung bzw. physikalische Unterstock-Unkrautbekämpfung<br />
Die bereits angesprochene Unterstock-Begrünung würde helfen, die positiven Auswirkungen der<br />
Rebzeilen-Begrünung, die oft nur 65-75 % einer Reihe bedeckt, auf 100 % der Weingartenfläche