Endbericht WeinKlim - SERI
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WEINKLIM – Abschlussbericht März 2010 84<br />
Die Bedingungen für Oidium, Peronospora und Botrytis hatten in diesen Jahr zu unterschiedlichen<br />
Zeiten hohe Indexwerte. Eine hohe Infektion von Peronospora zeigte sich erst bei höheren<br />
Temperaturen mit stärkeren Niederschlägen. Die starken Niederschläge und hohen Temperaturen im<br />
Sommer waren ausschlaggebend für die Sporulation und Infektion von Peronospora. Die längeren<br />
Zeiten mit wenig Niederschlag aber hoher Luftfeuchtigkeit zeigten eindeutig gute Voraussetzung für die<br />
Infektion von Oidium (unveröffentlichte Daten 2; Kast 2009). Bei niedrigeren Temperaturen hohen<br />
Luftfeuchtewerten, Blattnässewerten und ein hoher Niederschlag löste verstärkt den Befallsdruck von<br />
Botrytis aus (Redl 2002; Shaw 1996).<br />
Die Warnmodelle sind auf die klimatischen Bedingungen angewiesen und berechnenden tatsächlichen<br />
Infektionsindex mathematisch. (Lind 2005; www3; Gubler et al 1996) Die klimatischen Bedingungen<br />
werden von den Modellen aufgenommen und einberechnet, um den ersten Pollenflug zu<br />
prognostizieren. Die Prognosefenster zeigen wie klein das Zeitfenster für das Auftreten der Krankheit<br />
und für eine Bekämpfung ist. (unveröffentlichte Daten 1) Je nach Witterung ist das Zeitfenster<br />
unterschiedlich groß. Die Prognosen befinden sich ca. in einen Zeitrahmen von 4 -5 Monaten. Dies ist in<br />
etwa der Zeitraum zwischen Blüte der Gescheine und somit den Zeitpunkt der Primärinfektion und der<br />
Ernte. Eine erste Sporulation oder ein erstes Anzeichen für einen Infektionsdruck einer Krankheit ist der<br />
Zeitpunkt einer Warnmeldung. Infektionen nach der Ernte haben keine wirtschaftliche Bedeutung mehr<br />
und werden daher auch nicht berücksichtigt.<br />
Der Vergleich der Prognosen mit den Spritzungen aus den Versuchsanlagen zeigte, dass viele<br />
Spritzungen in einer Zeit getätigt worden sind, wo kein hoher Infektionsbefall vorherrschte. Es kann<br />
daraus verdeutlicht werden, dass die Spritzungen nicht alle exakt zu einem richtigen Zeitpunkt<br />
eingesetzt wurden. Durch den Einsatz eines Warnmodells könnten die Zeitpunkte für den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln bestimmt werden. Dadurch könnten Fungizidspritzungen optimiert<br />
beziehungsweise reduziert werden, die zu einer Verringerung der Umweltbelastung führen.<br />
Der Integrierte Pflanzenschutz verfolgt verstärkt die Ziele der Nachhaltigkeit im Weinbau. Nur die<br />
chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen, die wirklich nötig sind, könnten durch den Einsatz von solchen<br />
Warnsystemen ergänzt werden. Dies wäre die Basis für eine erfolgreiche und effiziente Bekämpfung<br />
von Schaderregern.<br />
Der Einsatz der Wetterstation und der Prognosemodelle verlangt Erfahrung und nimmt viel Zeit in<br />
Anspruch. Für die Praxistauglichkeit nimmt die Wetterstation viele Ansprüche wie die Wartung der<br />
einzelnen Sensoren, um genaue Werte und dadurch die richtige Prognose zu erhalten, mit sich<br />
(Hopmann, D. und Dannecker H. W). Für die Darstellung und Warnmeldungen müssen die<br />
Warnmodelle für die jeweilige Krankheit am Programm erstellt und immer wieder kontrolliert werden.<br />
Die einzelnen zugelassenen Pflanzenschutzmittel müssen in die Chemikalienliste eingetragen werden<br />
um bei einer Behandlung dieses Mittel bei der Prognose mit einzuberechnen. Werden Behandlungen<br />
nicht eingetragen so können auch keine genauen Berechnungen in Bezug mit den Prognosewerten<br />
genommen werden. Dies in die Praxis umzusetzen wird noch einige Anfangsprobleme mit sich bringen,<br />
dadurch die Ergebnisse nicht klar sind, ob die einzelnen Spritzungen genau zur gleichen Zeit<br />
ausgebracht werden oder diese immer einzeln bekämpft werden müssen (unveröffentlichte Daten 1).<br />
Die Anschaffungskosten sind je nach Anzahl der benötigten Wetterstationsanlagen unterschiedlich. Bei<br />
uneinheitlichen Standortverhältnissen der Anlage werden mehrere Wetterstationen an den<br />
verschiedenen Stellen benötigt, da die Witterungsbedingungen in so einer Anlage sehr variieren können<br />
und unterschiedlich optimale Bedingungen für die Krankheiten entstehen (Hopmann, D. und Dannecker