Endbericht WeinKlim - SERI
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WEINKLIM – Abschlussbericht März 2010 162<br />
Anhang 1: Text für Presseaussendung 23.2.2009<br />
Projektstart für einen "umweltfreundlichen Weinbau"<br />
Fünf Forschungs-Institutionen entwerfen im Projekt WEINKLIM gemeinsam mit Winzerinnen und<br />
Winzern aus dem Traisental Leitlinien für eine nachhaltige Trauben- und Weinproduktion<br />
Der Weinbau ist eine sehr intensive Form der Landwirtschaft: viele Arbeitsschritte erfordern einen<br />
hohen manuellen und maschinellen Energie-Einsatz, der Pestizideinsatz ist wegen zahlreicher die Ernte<br />
bedrohender Krankheiten und Schädlingen intensiver als bei den meisten landwirtschaftlichen Kulturen,<br />
und die Notwendigkeit des häufigen Befahrens der Rebgassen mit dem Traktor belastet die<br />
Bodenstruktur. Doch die Weinbaubetriebe beginnen gegenzusteuern: die Berücksichtigung der<br />
Richtlinien für die "Integrierte Produktion" durch den Großteil der Betriebe und die allmähliche<br />
Ausbreitung biologischer Bewirtschaftung zeigt das Bewusstsein um die Bedeutung nachhaltiger<br />
Produktionsweisen.<br />
Das Credo engagierter Winzerinnen und Winzer aus dem Traisental ist die stärkere Berücksichtigung<br />
umweltschonender Verfahren in der gesamten Produktionskette, inklusive einer kontrollier- und<br />
messbaren Verbesserung ihrer Umweltbilanz. Die im "Interprofessionellen Komitee Traisental"<br />
zusammengefassten Erneuerer des Weinbaus haben sich die Unterstützung durch fünf<br />
Forschergruppen gesichert: Expertinnen und Experten der Universität für Bodenkultur, des Lehr- und<br />
Forschungszentrums Klosterneuburg, des <strong>SERI</strong> (Sustainable Europe Research Institute), des NÖ<br />
Weinbauverbandes und der Austrian Research Centers bilden gemeinsam mit den Weinbaubetrieben<br />
ein Konsortium, das vom Landwirtschaftsministerium mit der Durchführung dieses Forschungsprojekts<br />
betraut worden ist. Weiters wurde eine Förderung vom Land Niederösterreich in Aussicht gestellt.<br />
WEINKLIM (Weinbau im Klimawandel) konzentriert sich darauf, wie den Herausforderungen zu<br />
begegnen sei, die der Klimawandel für den Weinbau mit sich bringt. Projektleiter Gerhard Soja vom<br />
Geschäftsfeld Umweltressourcen der Austrian Research Centers: "In dieser Studie haben wir eine<br />
regionale Bottom-up-Initiative zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt weiterentwickelt, um alle<br />
Ergebnisse im Gegenzug sofort wieder zur Umsetzung an die Praktiker zurückfließen zu lassen".<br />
Das Forschungsprojekt baut darauf auf, durch exakte Erfassung des Energie-Einsatzes und der<br />
Treibhausgas-Emissionen von Weinbau-Modellbetrieben ein detailliertes Bild ihrer Rolle als<br />
Mitverursacher des Treibhauseffektes zu bekommen. Nur die genaue Kenntnis von Energie- und<br />
Betriebsmittel-Einsatz und deren Schwankungsbreite zwischen den Betrieben kann konkrete<br />
Anhaltspunkte für Einsparungsmöglichkeiten ergeben. Diese sollen mittels Durchleuchtung der<br />
gesamten Prozesskette vom Weingarten bis zur Weinflaschen-Lieferung an den Endverbraucher<br />
gefunden werden. Ergänzt wird die Datenerhebung in den Betrieben durch experimentelle Versuchsteile<br />
und Modellierungsstudien. Ein weiterer Themenblock beschäftigt sich mit der Rolle des Weinbaus als<br />
Betroffener des Klimawandels und den Möglichkeiten, sich an die nicht mehr abzuwendende<br />
Klimaänderung anzupassen. Wesentlich ist in allen Projektstadien die unmittelbare Einbeziehung der<br />
Winzerinnen und Winzer, damit die aus den Datenerhebungen abgeleiteten Vorschläge für<br />
Verbesserungen der Treibhausgas-Emissionsbilanz und Klimawandel-Anpassungsmöglichkeiten<br />
realistisch und tatsächlich umsetzbar sind.