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Überschuldung in Deutschland zwischen 1988 und 1999 - SB SH

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Das Ergebnis dieser Umfrage zeigt, dass im Sommer/ Herbst <strong>1999</strong><br />

1.116.000 Girokonten auf Guthabenbasis von den Kredit<strong>in</strong>stituten (nach<br />

eigenen Angaben) geführt wurden.<br />

BdB: 150.000 (Stand: 30.09.<strong>1999</strong>)<br />

BVR: 400.000 (Stand: Sommer <strong>1999</strong>)<br />

DSGV: 486.000 (Stand: Ende Juni <strong>1999</strong>)<br />

VÖB: 80.000 (Stand: 30.09.<strong>1999</strong>)<br />

Als häufigste Gründe für die Ablehnung der Eröffnung, bzw. der Kündigung<br />

e<strong>in</strong>es "Girokontos für jedermann" wurden von der Kreditwirtschaft<br />

genannt:<br />

• mangelnde Bereitschaft von K<strong>und</strong>en zur Kontoführung auf Guthabenbasis<br />

• Leistungsmissbrauch durch den Konto<strong>in</strong>haber<br />

• Verletzung der vertraglichen Absprache<br />

• Umzug des K<strong>und</strong>en<br />

• Kontonutzung unterbleibt<br />

Bei ausbleibender Nutzung, d.h. ke<strong>in</strong> Umsatz <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres,<br />

nehmen die Kredit<strong>in</strong>stitute Kontakt zu den K<strong>und</strong>en auf. Reagieren die<br />

K<strong>und</strong>en nicht, wird das jeweilige Konto aufgelöst.<br />

Auch die Kredit<strong>in</strong>stitute bestätigen die Erfahrung der Schuldnerberater,<br />

dass die Konten oft durch Pfändungen blockiert werden. Nach Angaben<br />

der Verbände der Kreditwirtschaft erfolgt e<strong>in</strong>e Kündigung im Regelfall<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht bereits dann, wenn Gläubiger lediglich e<strong>in</strong>e Kontopfändung<br />

veranlasst haben oder <strong>in</strong> gewissen zeitlichen Abständen mehrere<br />

Kontopfändungen erfolgen. Die Konten werden vielmehr erst dann gekündigt,<br />

wenn absehbar ist, dass aufgr<strong>und</strong> der Pfändungen ke<strong>in</strong>e dauerhafte<br />

Teilnahme des Konto<strong>in</strong>habers am bargeldlosen Zahlungsverkehr<br />

möglich ist.<br />

In e<strong>in</strong>em Gespräch des ZKA mit der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit (BA) im<br />

November <strong>1999</strong> stellte sich als zusätzliches Problem heraus, dass zahlreichen<br />

Leistungsempfängern von Arbeitslosengeld/ -hilfe aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es<br />

negativen SCHUFA-E<strong>in</strong>trages die Kontoführung verweigert wurde.<br />

Nach Angaben der BA verfügen 90.000 Arbeitslosengeld- bzw. Arbeitslosenhilfeberechtigte<br />

über ke<strong>in</strong> Konto. Von den K<strong>in</strong>dergeldempfängern<br />

seien 70.000 Personen ohne Kontoverb<strong>in</strong>dung, wobei Doppelzählungen<br />

nicht ausgeschlossen werden können.<br />

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