Überschuldung in Deutschland zwischen 1988 und 1999 - SB SH
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schulden <strong>in</strong> Form von Miet- <strong>und</strong>/oder Energieschulden an. Diese Schuldenarten<br />
stellen für die Haushalte e<strong>in</strong>e existenzielle Bedrohung dar,<br />
weil durch Energiesperren <strong>und</strong> Zwangsräumungen die Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />
der Betroffenen gefährdet wird. Jeder dritte Haushalt unserer ostdeutschen<br />
Stichprobe ist von Mietschulden betroffen, woh<strong>in</strong>gegen es<br />
bei der westdeutschen 16% s<strong>in</strong>d. Auch bei den Energieschulden s<strong>in</strong>d<br />
die ostdeutschen Haushalte deutlich stärker betroffen, als die westdeutschen.<br />
Diese Ergebnisse decken sich mit den von uns <strong>in</strong> Kapitel 3 ermittelten<br />
b<strong>und</strong>esweiten Miet- <strong>und</strong> Energieschulden.<br />
Auf e<strong>in</strong> neues Problemfeld weisen die Schulden bei Telefongesellschaften<br />
h<strong>in</strong>. Jeder vierte Klient west- wie ostdeutscher Schuldnerberatungsstellen<br />
hat mittlerweile Schulden bei Telefongesellschaften. Die<br />
Vermutung liegt nahe, dass dieses Phänomen parallel zur rasanten<br />
Verbreitung der ‚Handy’s‘ zu sehen ist.<br />
Kredit<strong>in</strong>stitute<br />
56%<br />
72%<br />
Inkasso-Unternehmen<br />
Versandhäuser<br />
32%<br />
40%<br />
42%<br />
50%<br />
Versicherungen<br />
F<strong>in</strong>anzamt<br />
Mietschulden<br />
Justizbehörden<br />
Telefongesellschaften<br />
24% 30%<br />
21%<br />
18%<br />
32%<br />
16%<br />
19%<br />
18%<br />
25%<br />
27%<br />
Energieschulden<br />
13%<br />
24%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />
West<br />
Quelle: Erhebung bei Schuldnerberatungsstellen 2000<br />
* Die Basisgrößen schwanken bei den e<strong>in</strong>zelnen Schuldenarten. Die unterste Bezugsgröße<br />
ist N = 21.974 bei Inkasso-Unternehmen.<br />
Abb. 29: Schuldenarten überschuldeter Haushalte (N = 30.571)*<br />
Ost<br />
5.2.2.8 Zwangsmaßnahmen<br />
Für die Frage, <strong>in</strong> welchem Ausmaß die Klienten von Schuldnerberatungsstellen<br />
Zwangsmaßnahmen unterworfen s<strong>in</strong>d, liegen uns Daten<br />
von <strong>in</strong>sgesamt 27.557 Fällen für das Jahr <strong>1999</strong> vor (vgl. Abb. 30). Sowohl<br />
Lohn-/Gehaltspfändungen wie Eidesstattliche Versicherungen ha-<br />
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