Zeit für den grünen Wandel - Bundesverband von Bündnis 90/Die ...
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photogeshoppten zum Teil offensichtlich, zum Teil eher subtil sexistischen Werbung<br />
eine nicht unwesentliche Rolle zu. Gerade für junge Menschen wird hier ein hoher<br />
Druck aufgebaut und ein starres Schönheitsideal vermittelt. Hierüber ist ein<br />
gesellschaftlicher Verständigungsprozess erforderlich, der für körperliche Vielfalt<br />
sensibilisiert und Sexismus in <strong>den</strong> Medien ächtet.<br />
Abweichungen <strong>von</strong> der Norm der Zweigeschlechtlichkeit sind schwer zu leben, müssen<br />
aber möglich sein. Obwohl intergeschlechtliche Menschen auch ohne medizinische<br />
Eingriffe oder Hormonpräparate leben können, wer<strong>den</strong> sie oft unmittelbar nach der<br />
Geburt operiert und lei<strong>den</strong> oft ihr ganzes Leben darunter. Hier fehlt es an Aufklärung<br />
und Beratung der Eltern sowie ausreichend geschultem medizinischen Personal. Das<br />
Recht auf körperliche Unversehrtheit muss auch für diese Betroffenen gelten.<br />
5. Gewalt ächten<br />
Gewalt ist für viele Frauen bittere Realität. Das Gewaltschutzgesetz hat mit der<br />
erleichterten Überlassung der Wohnung die Situation für Gewaltbetroffene in Familien<br />
wesentlich verbessert. Dennoch müssen jährlich etwa 34.000 Frauen und Kinder in<br />
Frauenhäuser fliehen. Weder die Anzahl der Plätze noch die Hilfs- und<br />
Beratungsangebote sind ausreichend. Wir brauchen spezifische Angebote und Plätze in<br />
Frauenhäusern insbesondere für behinderte Frauen, Migrantinnen, Frauen mit Kindern<br />
und pflegebedürftige Frauen. Mit der zentralen Notrufnummer sollen mehr Betroffene<br />
erreicht wer<strong>den</strong> – dann müssen aber auch die Unterstützungseinrichtungen mehr Mittel<br />
erhalten. Auch ältere Frauen, Migrantinnen oder Frauen ohne eigenes Einkommen<br />
haben Schwierigkeiten. Wir müssen eine ausreichende Finanzierung für ein qualitativ<br />
hochwertiges Angebot durch die Übernahme als staatliche Pflichtaufgabe sicherstellen.<br />
Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind regelmäßig Mehrfachdiskriminierungen<br />
ausgesetzt. Es gibt zu wenig Angebote für Frauen mit Behinderungen und auch zu<br />
wenig Schutz für sie in <strong>den</strong> Einrichtungen, in <strong>den</strong>en sie leben. Deshalb brauchen wir<br />
verpflichtende Antidiskriminierungsmaßnahmen und spezifische Förderung zugunsten<br />
<strong>von</strong> Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Eine geschlechtergerechte Ausrichtung<br />
der Inklusion und umfassende Maßnahmen gegen die Mehrfachdiskriminierung und<br />
Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen ist dringend erforderlich. Auch sie<br />
sollen selbstbestimmt und in Würde leben können.<br />
Das rot-grüne Prostitutionsgesetz hat <strong>den</strong> Bereich des Sexgewerbes entkriminalisiert<br />
und die Doppelmoral beendet. Das war ein längst überfälliger Schritt. Ein Verbot der<br />
Prostitution würde die Prostituierten in die Illegalität drängen, ihre Arbeitsbedingung<br />
weiter verschlechtern und sie stärker der Gefahr <strong>von</strong> gewalttätigen Übergriffen<br />
aussetzen. Unser Ziel ist der möglichst weitgehende Schutz <strong>von</strong> Prostituierten. Dabei<br />
setzen wir nicht auf Einschränkungen und restriktive Maßnahmen. Das Beratungs- und<br />
Hilfsangebot wollen wir ausbauen. Wir wollen einen Ausbau der Ausstiegsprogramme.<br />
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