Zeit für den grünen Wandel - Bundesverband von Bündnis 90/Die ...
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und individuelle Förderung laufen nicht im 45-Minuten-Takt und sind auch nicht mittags<br />
zu Ende. Unser Ziel ist es, flächendeckend echte Ganztagsschulen aufzubauen, die<br />
barrierefrei sind und in <strong>den</strong>en alle Kinder auch am Nachmittag miteinander und<br />
<strong>von</strong>einander lernen, Wissen vertiefen und Neues entdecken können. Wir wer<strong>den</strong><br />
deshalb mit <strong>den</strong> Ländern über ein zweites Ganztagsschulprogramm verhandeln, damit<br />
die guten, durch das erste Programm aus dem Jahr 2004 angeschobenen<br />
Veränderungen, fortgesetzt wer<strong>den</strong> können. Darüber hinaus wollen wir die<br />
Sprachförderung in Kitas und Schulen stärken. Es muss sie durchgängig geben und sie<br />
muss auch die Herkunftssprachen der Kinder und Jugendlichen umfassen.<br />
3. Zugänge eröffnen in Ausbildung, Studium und Weiterbildung<br />
Für viele junge Menschen ist der Weg <strong>von</strong> der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf<br />
sehr weit – oft zu weit. Jedes Jahr wer<strong>den</strong> rund 300.000 junge Menschen vermeintlich<br />
berufsvorbereitend <strong>von</strong> Maßnahme zu Maßnahme geschleppt. Das deutsche Modell der<br />
betrieblichen Ausbildung ist zu Recht international anerkannt. Aber: Zu wenige<br />
Jugendliche schaffen <strong>den</strong> Sprung in eine betriebliche Ausbildung, zu wenige<br />
Unternehmen beteiligen sich und die Durchlässigkeit lässt zu wünschen übrig. Deshalb<br />
wollen wir das System der Berufsausbildung reformieren. Dafür sollen ergänzend<br />
überbetriebliche Ausbildungsstätten aufgebaut und die Ausbildung in<br />
Ausbildungsbausteine unterteilt wer<strong>den</strong>, die aufeinander aufbauen und berufs- und<br />
länderübergreifend anerkannt wer<strong>den</strong>. Das bewährte duale Ausbildungsprinzip behalten<br />
wir bei und wollen die Verknüpfung <strong>von</strong> Aus- und Fortbildung als Alternative zum<br />
Hochschulstudium ausweiten. Der Vorteil ist: Mehr Betriebe können sich an der<br />
Ausbildung beteiligen, mehr Jugendliche fin<strong>den</strong> einen Ausbildungsplatz, unterstützende<br />
Maßnahmen wer<strong>den</strong> integriert, kein Bildungsschritt bleibt ohne Anschluss. Und so<br />
könnte man sich auch <strong>den</strong> mindestens 4 Mrd. Euro teuren Maßnahmen-Dschungel<br />
sparen und leistungsschwächeren Jugendlichen eine echte Chance geben.<br />
<strong>Die</strong> Angst vor <strong>den</strong> Kosten hält zu viele <strong>von</strong> einem Studium ab. Eine bessere<br />
Studienfinanzierung muss daher mehr Studierende und BildungsaufsteigerInnen<br />
erreichen. Wir wollen in einem ersten Schritt die Lage <strong>von</strong> Studieren<strong>den</strong> aus<br />
einkommensschwachen Familien durch Veränderung des BAföG und eine Erhöhung<br />
um 300 Mio. Euro jährlich verbessern. Im nächsten Schritt wer<strong>den</strong> wir eine<br />
Studienfinanzierung aufbauen, die aus zwei Säulen besteht: einem<br />
Studieren<strong>den</strong>zuschuss, <strong>den</strong> alle erhalten, und einem Bedarfszuschuss, um die für ein<br />
Studium zu gewinnen, die bislang nicht studieren. Beide Zuschüsse müssen – anders<br />
als das jetzige BAföG – nicht zurückgezahlt wer<strong>den</strong>. Studiengebühren haben wir<br />
bundesweit fast flächendeckend abgeschafft und lehnen sie weiter ab. Das<br />
Deutschlandstipendium und das Bildungssparkonto kritisieren wir. Beide sind<br />
ungeeignet, für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen.<br />
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