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Zeit für den grünen Wandel - Bundesverband von Bündnis 90/Die ...

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geschieht. Doch es gibt tatsächlich Demokratiedefizite. Eines liegt – auf der nationalen<br />

Ebene; es besteht in der intransparenten Europapolitik der Regierungen, die versuchen<br />

sich der parlamentarischen Kontrolle zu entziehen. Der Bundestag hat hier jedoch –<br />

insbesondere auf grünes Treiben – schon viele Verbesserungen durchgesetzt. Ein<br />

zweites Demokratiedefizit entsteht aus dem gerade <strong>von</strong> der Bundesregierung<br />

betriebenen intergouvernementalen Herangehen an mehr europäische<br />

Zusammenarbeit, wodurch das Europaparlament um seine Kontrollverantwortung<br />

gebracht wird. Auch jede Stärkung der Euro-Gruppe zu Lasten der gesamten EU wirkt<br />

in diese Richtung.<br />

Unsere grüne Strategie für mehr Demokratie in der EU setzt auf eine starke Allianz der<br />

Parlamente aller Ebenen – und auf die aktive Einmischung der EuropäerInnen, etwa<br />

durch die Europäische Bürgerinitiative. Bei der Institutionellen Weiterentwicklung bauen<br />

wir auf einen öffentlichen Europäischen Konvent zur Zukunft der EU. Er darf aber nicht<br />

zum Expertenzirkel verkommen. Stattdessen sollen unter dem Vorsitz des<br />

Europäischen Parlaments Vertreterinnen und Vertreter der EU-Kommission, der<br />

nationalen Parlamente und Regierungen sowie der Zivilgesellschaft und<br />

SozialpartnerInnen Reformvorschläge zu <strong>den</strong> Themen Wirtschaft, Haushalt, Finanzen,<br />

Soziales und Demokratie erarbeiten. Über das Ergebnis sollen die Bürgerinnen und<br />

Bürger der EU im Rahmen einer europäischen Volksabstimmung abstimmen können.<br />

Außerdem soll das Europäische Parlament zum zentralen Debatten- und<br />

Entscheidungsort wer<strong>den</strong>. Wenn die EU zukünftig mehr Kompetenzen erhalten soll,<br />

muss das mit mehr Kontrollrechten für das Europäische Parlament einhergehen. Auch<br />

soll das EP endlich das Recht erhalten, eigene Gesetzesinitiativen vorzuschlagen und<br />

en/die EU-Kommissionspräsi<strong>den</strong>tIn zu wählen. Und Parteien sollen bei Europawahlen<br />

künftig SpitzenkandidatInnen nominieren, unter <strong>den</strong>en nach der Wahl entsprechend<br />

ihrem Ergebnis der/die EU-Kommissionspräsi<strong>den</strong>tIn erkoren wer<strong>den</strong> soll. Wir treten<br />

damit auch für eine stärkere Personalisierung der Europawahl ein. Zusätzlich zu <strong>den</strong><br />

jeweils national bestimmten KandidatInnen soll deshalb ein Teil der Abgeordneten über<br />

transnationale Listen gewählt wer<strong>den</strong>.<br />

Zu einem demokratischen Europa gehört jedoch mehr als Reformen der Arbeitsweise<br />

der Europäischen Union. Viel zu oft hat die EU wie ein Papiertiger agiert, wenn<br />

Menschenrechte in Mitgliedsländern verletzt wur<strong>den</strong> und etwa die Pressefreiheit<br />

systematisch eingeschränkt oder Roma aufs Schlimmste diskriminiert wur<strong>den</strong>. <strong>Die</strong><br />

Kommission sollte daher viel öfter die bestehen<strong>den</strong> Möglichkeiten nutzen, Gelder<br />

einzufrieren, wenn Mitgliedsländer gegen elementare Werte der Union verstoßen.<br />

Außerdem sollte diese Möglichkeit auf alle Teile des Unionshaushalts ausgedehnt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Statt die EU-Außengrenzen immer weiter hochzurüsten und stillschweigend zu<br />

tolerieren, dass Jahr für Jahr tausende Flüchtlinge auf dem Weg in die EU im<br />

Mittelmeer ertrinken, wollen wir die Fluchtursachen in <strong>den</strong> Heimatländern wirksam<br />

BTW-EU-01 Seite 4 / 9

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