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Zeit für den grünen Wandel - Bundesverband von Bündnis 90/Die ...

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Viele neue Arbeitsplätze entstehen nur noch als Leiharbeitsplätze oder als Billigjobs per<br />

Werkvertrag. Klar ist, Unternehmen brauchen eine gewisse Flexibilität für<br />

Auftragsspitzen. Aber der Missbrauch der Leiharbeit ist groß. Wir Grüne fordern, dass<br />

LeiharbeitnehmerInnen mindestens die gleiche Entlohnung erhalten wie<br />

Stammbeschäftigte und Deutschland damit endlich die entsprechende EU-Richtlinie<br />

umsetzt. Außerdem muss ein Flexibilitätsbonus eingeführt wer<strong>den</strong>. Leiharbeiterinnen<br />

und Leiharbeiter sollen vom ersten Tag an die gleichen Rechte haben wie<br />

Festangestellte.<br />

Bei <strong>den</strong> befristeten Jobs zeigt sich eine weitere Fehlentwicklung am Arbeitsmarkt. Viele<br />

Menschen hangeln sich <strong>von</strong> einem Kurzzeit-Job zum nächsten. Sie sind praktisch<br />

permanent in der Probezeit und können kaum die nötige Sicherheit für ihre<br />

Lebensplanung gewinnen. Wir wollen Befristungsorgien eindämmen, indem ausufernde<br />

Kettenverträge verhindert und die „Befristung ohne Sachgrund“ gestrichen wird, <strong>den</strong>n<br />

Sicherheit im Berufsleben ist die zentrale Voraussetzung für die Lebensplanung der<br />

Menschen. Deshalb wollen wir endlich die gemeinschaftswidrige Norm abschaffen,<br />

dass bei Kündigungsfristen nur die Beschäftigungszeiten nach Vollendung des 25.<br />

Lebensjahres mit berechnet wer<strong>den</strong> und die davor unter <strong>den</strong> Tisch fallen.<br />

Der Anstieg der prekären Beschäftigung hat aber nicht nur negative Auswirkungen für<br />

die Beschäftigten, sondern auch Folgen für die Arbeitswelt insgesamt. So wer<strong>den</strong> mit<br />

diesen Beschäftigungsformen die Mitbestimmung, der Kündigungsschutz, tarifliche<br />

Standards und somit der soziale Schutz der Beschäftigten umgangen. Damit stehen<br />

kollektive Errungenschaften, die über lange <strong>Zeit</strong> hart erkämpft wur<strong>den</strong>, nur noch auf<br />

dem Papier. Der Jahrzehnte alte gesellschaftliche Konsens der Sozialpartnerschaft und<br />

die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft wer<strong>den</strong> damit aufgekündigt.<br />

Neue Antworten erfordert der <strong>Wandel</strong> auch bei <strong>den</strong> Sozialversicherungen. Wir <strong>von</strong><br />

BÜNDNIS <strong>90</strong>/DIE GRÜNEN wollen die derzeitige Arbeitslosenversicherung mittelfristig<br />

zu einer umfassen<strong>den</strong> Arbeitsversicherung umbauen. Alle Erwerbstätigen, also auch<br />

flexibel Beschäftigte und Solo-Selbständige, sollen einbezogen wer<strong>den</strong>. Ansprüche auf<br />

Arbeitslosengeld können auch unstetig Beschäftigte bekommen, wenn sie mindestens<br />

vier <strong>von</strong> 24 Monaten Beiträge gezahlt haben. Neben der Absicherung bei<br />

Arbeitslosigkeit liegt der Fokus der grünen Arbeitsversicherung auf berufsbegleitender<br />

Vorsorge, gerade für <strong>von</strong> Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen.<br />

2. Gute Arbeit darf nicht krank machen und braucht Mitbestimmung<br />

Gut ist Arbeit nur dann, wenn sie nicht krank macht. Der <strong>Wandel</strong> der Arbeitswelt führt zu<br />

neuen Belastungen. Psychische Erkrankungen sind inzwischen der Hauptgrund für<br />

Frühverrentungen. Frauen sind überproportional da<strong>von</strong> betroffen. Mehr<br />

Eigenverantwortung, reine Zielorientierung bei freier Arbeitsorganisation – das kommt<br />

zwar vielen entgegen, aber andere belastet der ständige Termindruck und die vielen<br />

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