Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
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7. Teil: Finanzsituation<br />
Die Finanzsituation von Land und Kommunen<br />
bildet einen weiteren Anlass für die Empfehlungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> zu einer<br />
umfassenden Verwaltungsstrukturreform auf<br />
kreislicher und gemeindlicher Ebene. Der Erfolg<br />
des Reformvorhabens hängt allerdings (auch)<br />
von <strong>der</strong> Schaffung finanzieller Reformvoraussetzungen<br />
ab: Ohne eine Verdeutlichung <strong>der</strong><br />
Reformvorteile droht jede Reform am Wi<strong>der</strong>stand<br />
<strong>der</strong> Beteiligten zu scheitern.<br />
I. Ausgangslage<br />
Die aktuelle Finanzlage und <strong>der</strong>en absehbare<br />
Entwicklung lassen sich folgen<strong>der</strong>maßen skizzieren:<br />
1. Landeshaushalt<br />
Das Land Brandenburg hat das Haushaltsjahr<br />
erneut mit einem Überschuss abgeschlossen.<br />
Damit hat sich die positive Entwicklung des<br />
Jahres 2011 im letzten Haushaltsjahr fortgesetzt.<br />
Das Land hat in 2012 einen Überschuss<br />
von 45 Mio. Euro statt <strong>der</strong> im Haushaltsplan<br />
vorgesehenen Nettokreditaufnahme von 270<br />
Mio. Euro erzielt. Neben Mehreinnahmen aus<br />
Steuern, dem Län<strong>der</strong>finanzausgleich und Fehlbetragsergänzungszuweisungen<br />
von zusammen<br />
215 Mio. Euro haben Min<strong>der</strong>ausgaben in Höhe<br />
von 92 Mio. Euro zu diesem Resultat beigetragen.<br />
Beson<strong>der</strong>s erfreut zeigte sich <strong>der</strong> zuständige<br />
Finanzminister, dass es gelungen sei, die<br />
Ausgaben trotz steigen<strong>der</strong> Steuereinnahmen zu<br />
stabilisieren. Dies lasse sich unter an<strong>der</strong>em an<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Steuerdeckungsquote er-<br />
kennen, die 2012 um etwas mehr als ein Prozent<br />
auf nunmehr 58 Prozent gestiegen ist.<br />
Bei alledem sind die Investitionsausgaben<br />
weiterhin rückläufig. Die im Haushaltsjahr 2012<br />
erreichte Investitionsquote von 13,6 Prozent<br />
ist zwar im Län<strong>der</strong>vergleich immer noch beachtlich.<br />
Sie ist aber gegenüber 2011 real um<br />
zwei Prozentpunkte gefallen. In diesem Kontext<br />
ist allerdings <strong>der</strong> enge Zusammenhang mit<br />
dem 2011 ausgelaufenen Konjunkturpaket des<br />
Bundes und den damit einhergehenden hohen<br />
Investitionen signifikant.<br />
Die Entwicklung auf dem Zinsmarkt hat sich<br />
im Wesentlichen unverän<strong>der</strong>t gezeigt: Das Land<br />
Brandenburg hat im Jahr 2012 trotz des nach<br />
wie vor hohen Schuldenstandes 32 Mio. Euro<br />
weniger als in 2011 für Zinsen ausgeben müssen.<br />
Die Zinsausgabenquote ist binnen Jahresfrist<br />
von 6,1 Prozent auf nunmehr 5,7 Prozent<br />
gesunken. In einer Pressemitteilung warnt <strong>der</strong><br />
Finanzminister gleichwohl vor dem auch weiterhin<br />
aus <strong>der</strong> Gesamtverschuldung des Landes<br />
in Höhe von 18,7 Mrd. Euro folgendem erheblichen<br />
Haushaltsrisiko. Bereits aus diesem Grund<br />
bezeichnet er die Fortführung des Konsolidierungskurses<br />
als Daueraufgabe.<br />
Die Personalausgaben des Landes sind im<br />
Jahr 2012 leicht – um zwei Prozent – angestiegen.<br />
Dies ist insbeson<strong>der</strong>e auf die zum 1. Januar<br />
2012 wirksam gewordene zweite Stufe des<br />
Tarifabschlusses aus 2011 zurückzuführen, die<br />
zu einer linearen Einkommenssteigerung von<br />
1,9 Prozent und einer monatlichen Sockelerhöhung<br />
um einheitlich 17 Euro für die Beschäftigten<br />
geführt hat.<br />
Bericht 93